02.11.2025 – Am 2.11.25 wurde die zweite Partie der ersten Runde des World Cups in Goa, Indien, ausgespielt. Den längsten Tag unter den deutschen Spielern wird Rasmus Svane gehabt haben. Im Springerendspiel gab er seinem Gegner zu viele Möglichkeiten und danach kam es nicht mehr über ein Remis hinaus. Sitznachbarin Divya Deshmukh verlor zum zweiten Mal und muss Turnierteilnahme beenden, Faustino Oro geht in die Playoffs und Niclas Huschenbeth schaffte Pflichtsieg für direkte Qualifikation zu Runde 2. | Foto: Michal Walusza, Fide
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Frederik Svane diesmal mit Gegner
Das erste Durchatmen begann bei Frederik Svane sicherlich als er an Tag 2 des World Cups seinen Gegner am Brett sah. An Tag 1 war Orlando Husbands zu spät am Flughafen angekommen und schaffte es so nicht mehr rechtzeitig zur Partie. Aber Tag 2 startete besser. Husbands saß am Brett, Frederik Svane durfte zeigen, was er konnte.
Husbands war vorbereitet und blitzte die Eröffnung raus | Foto: Michal Walusza, Fide
Im Livestream der Fide witzelten Jan Gustafsson und Evgenij Miroshnichenko darüber, ob Husbands vielleicht den Extratag gerne genutzt haben könnte, um sich besser für die Weißpartie gegen Frederik Svane vorzubereiten. Dies war sicherlich nicht der Fall, aber der Zufall, dass die verbliebende Partie für Orlando Husbands eine Partie mit Weiß war, mag ihn vielleicht wenigstens etwas Trost gebracht haben.
Auf das Brett der beiden kam das Schottische Gambit:
Der erste Zug, bei dem Frederik Svane nicht den absolut meistgespielten Zug spielte, Zug 15...Lf5, war auch der erste Zug bei dem sein Gegner begann nachzudenken. Bis dahin konnte Husbands seine Züge so rausblitzen, dass er nach Zug 15 mehr Bedenkzeit auf der Uhr hatte als zu Partiebeginn (Restbedenkzeit: 1h 35min 31sec), während bei Frederik Svane schon etwas mehr von der Zeit zum Nachdenken verbraucht wurde (Restbedenkzeit: 47min 47sec).
Die Eröffnungsvorbereitung schien Husbands geholfen zu haben, in eine spielbare Position gegen Frederik Svane zu kommen und dabei einen komfortablen Zeitvorsprung zu haben. Aber dies hielt ihn nicht von positionellen Fehlern ab.
Das Problem zeigte sich deutlich ein paar Züge später nach 32...Ta1+.
In dieser Stellung gab Weiß auf. Nach z.B. 33.Tf1 Dg3+ 34. Dg2 würde gezwungenermaßen Material verloren gehen, selbst wenn Schwarz nicht die besten Züge ziehen würde. Mit diesem Sieg qualifizierte sich Frederik Svane eindeutig mit 2:0 Punkten für die zweite Runde.
In Runde 2 wird Frederik Svane gegen Ediz Gurel spielen | Foto: Michal Walusza, Fide
Gukeshs Gegner wird erst noch entschieden
Gegen wen Gukesh in Runde 2 spielen wird, wird sich noch an Tag 3 bei den Playoffs entscheiden. Der Turnierbaum von Sektion 1 zeigt, dass Gukesh und Frederik Svane eher früher als später aufeinandertreffen könnten.
Sektion 1: In Runde 2 trifft Frederik Svane auf Ediz Gurel | Grafik: Turnierseite, Fide
In Spiel 1 der ersten Runde nahm Niclas Huschenbeth ein schnelles Remis mit den schwarzen Figuren dankend entgegen. Sein Plan: Auf Nummer sicher gehen, nichts riskieren und mit Weiß die Qualifikation für Runde 2 sichern. Gesagt, getan. Mit 1,5 Punkten aus den beiden Partien qualifizierte sich auch Huschenbeth für die zweite Runde.
Nach dieser Stellung hatte Weiß das einfachere Spiel, konnte Druck auf die Königsstellung von Schwarz aufbauen und gewann letztendlich.
Sektion 5: Niclas Huschenbeth muss in Runde 2 gegen Nodirbek Yakubboev ans Brett. Darauf war Huschenbeth bereits gefasst, da sein Gegner erst zu Runde 2 ins Turnier einsteigt. Gegner für Wesley So wird in Playoffs erst entschieden | Grafik: Fide, Turnierseite
Lernen Sie die typischen taktischen Tricks und Motive der Sizilianischen Najdorf-Variante von GM Niclas Huschenbeth. Mit praxisnahem und interaktivem Abschlusstest!
Eine der längsten Partien des Tages spielten Rasmus Svane und sein Gegner Facundo Vazquez. Sie spielten 81 Züge. Unterm Strich war es eine Partie auf zwei Ergebnisse, entweder ein Sieg für Rasmus Svane oder ein Remis. Für Runde 2 hätte beides gereicht, aber ein zweiter Sieg wäre sicherlich angenehmer für Rasmus Svane gewesen, wenn sich die Chancen schon boten.
Mussten an Tag 2 beide Überstunden machen: Rasmus Svane und Divya Deshmukh spielten noch als der Fide-Livestream schon beendet wurde | Foto: Michal Walusza, Fide
Der mögliche Sieg schien Rasmus Svane im Springerendspiel aus den Fingern geglitten zu sein.
Nach Zug 81 hatten beide Seiten nur noch jeweils einen Springer, ganz ohne Bauern, und die Partie ging remis aus. Das komplizierte Springerendspiel sollte aber nicht allzu viel Kopfzerbrechen bereiten, mit 1,5 Punkten kann auch Rasmus Svane die Playoffs überspringen und sich auf seinen nächsten Gegner vorbereiten.
Der nächste Gegner heißt: Rauf Mamedov.
Sektion 6: Ian Nepomniachtchi und Awonder Liang müssen die Playoffs noch abwarten, um herauszufinden, gegen wen sie am Dienstag spielen | Grafik: Fide, Turnierseite
Eine schöne Taktik beendet Donchenkos Partie
Alexander Donchenko zauberte mit seinem Gegner Bomo Lovet Kigigha das abgelehnte Damengambit in der Abtauschvariante auf das Brett.
Donchenko könnte in Runde 3 auf Anish Giri treffen | Foto: Michal Walusza, Fide
Bis Zug 10 spielten sie Züge, die schon öfter auf den höheren Schachebenen gespielt wurden, z.B. in Partien von Caruana, Keymer und Praggnanandhaa.
Für diese Partie der entscheidende Fehler kam auch erst später. Zum Aufgeben brachte Schwarz die folgende Situation:
Nach dem Zug 24.Sxd4 gab Schwarz auf, damit hat sich Alexander Donchenko mit zwei Siegen gegen Bomo Lovet Kigigha ohne Playoffs für die zweite Runde qualifiziert.
Sektion 8: Blübaums Gegner für Runde 2 wird in Playoffs entschieden
Für Blübaum ist noch abwarten angesagt. Vielleicht schaut er sich auch Partien für beide Spieler an, auf die er möglicherweise in der nächsten Runde trifft. Vielleicht wird man ihn auch im Zuschauerbereich der Playoffs antreffen?
Sektion 8: Alexander Donchenko spielt in Runde 2 gegen den Spanier David Anton Guijarro. Der Gegner für Matthias Blübaum wird erst noch ausgespielt. Auch Anish Giri muss abwarten um herauszufinden, gegen wen er am Dienstag spielt | Grafik: Fide, Turnierseite
Dmitrij Kollars vs. Akar Ali Salih Salih: Bis zum Matt in 2
Über die Partie zwischen Dmitrij Kollars und Akar Ali Salih Salih lässt sich vor allem sagen, dass Kollars gut aus der Eröffnung rausgekommen war und danach stetig besser und besser stand. Die Endstellung ist als Mattaufgabe teilenswert.
Über die Partie zwischen Dmitrij Kollars und Akar Ali Salih Salih lässt sich vor allem sagen, dass Kollars gut aus der Eröffnung rausgekommen war und danach stetig besser und besser stand. Die Endstellung ist als Mattaufgabe teilenswert.
Die Idee: nach einem Springerschach folgen Ke2 und danach Da1#, ohne Springerschach geht direkt Dxc2# oder Da1#.
In diesem Videokurs werden die möglichen Aufstellungen, die Schwarz wählen kann, in allen Einzelheiten vorgestellt. Sie werden die wichtigsten Konzepte und Strategien lernen, um diese fantastische Eröffnung in Ihr Repertoire aufzunehmen.
Sollten Kollars und Keymer beide weiterkommen, würden sie schon in Runde 3 gegeneinander antreten müssen.
Sektion 12: Dmitrij Kollars spielt in Runde 2 gegen Pranesh M. und Vincent Keymer spielt gegen Vladislav Kovalev | Grafik: Fide, Turnierseite
Ivanchuk ist weiter, Faustino Oro spielt bei den Playoffs und Divya Deshmukh ist raus
Ivanchuk spielt so viel, dass er 2025 nur im Februar keine Elo-Auswertungen hatte | Foto: Michal Walusza, Fide
Vasyl Ivanchuk - eine lebende Schachlegende - hatte seine Elo mittlerweile so tief runtergespielt, dass er unterhalb der Gruppe war, die die erste Runde überspringen konnte. Als ehemalige Nummer 2 der Welt kann man tief fallen und ist weiterhin ein extrem starker Spieler, der auf dem internationalen Parkett ordentlich mitspielen kann. In Spiel 1 hatte er gewonnen, so dass ihm das Remis, welches er in Spiel 2 erspielte, reicht.
Faustino Oro bekam zum zweiten Mal in diesem Turnier ein Remis auf das Brett. Daher muss er an Tag drei der ersten Runde nochmal an das Brett. Langeweile wird auch an Tag 3 des World Cups nicht aufkommen!
Noch kann Vidit entspannt zuschauen. An Tag 3 entscheidet sich, ob er gegen Faustino Oro oder Ante Brkic in den World Cup startet | Foto: Michal Walusza, Fide
The Indian chess grandmaster Vidit Gujrathi with an ELO of over 2700 (June 2023) is one of the best 20 players in the world. For the first time, the sympathetic top player presents himself in a video course. Let a world-class player show you tactical moti
Divya Deshmukh spielte ähnlich lang wie Rasmus Svane. Im Gegensatz zu Svanes Partie ging es bei ihr eher darum, ob ihr Gegner noch einen Fehler macht.
In dieser Stellung spielte Schwarz 55.Kd6. Danach setzte Weiß die gedeckten Freibauern in Gang. Später konnte Weiß den Turm für den letzten schwarzen Bauern opfern, während Schwarz nichts mehr gegen die beiden Freibauern tun konnte. Da gab Deshmukh nach Zug 73 auf.
Endspielanalyse mit GM Karsten Müller
Xiong vs. Li (Partie von Tag 1)
Die Partie von Tag 2 zwischen Xiong und Li am zweiten Brett ging remis aus. Entscheidend wurde für das Duell daher die Partie vom ersten Tag, die GM Karsten Müller noch einmal genauer betrachtet hat.
Rodshtein vs. Qin (Partie von Tag 2)
Alle Partien Runde 1 mit Ergebnisübersicht - World Cup 2025
Videoeinblicke in das Turnier
Highlights Runde 1 Partie 2 auf dem offiziellen Fide-Kanal | Video: Fide
Interview mit Ediz Gurel nach Spiel 2 - nächster Gegner von Frederik Svane | Video: Fide
Einblicke in die Eröffnungszeremonie des World Cups in Goa | Video: Fide
Ausblick Tag 3
Bei den Playoffs der ersten Runde, am 3.11., wird es darum gehen, wer die Gegner für Blübaum und Gukesh werden, ob Faustino Oro im Turnier bleibt und wer am Dienstag gegen Ian Nepomniachtchi ans Brett muss. Es wird viele Entscheidungen geben, es wird Schnellschach gespielt und geblitzt - bis es eindeutige Sieger gibt.
Spielplan
Spielbeginn jeweils 15 Uhr lokale Zeit, 10:30 Uhr deutsche Zeit, Verzögerung der Live-Übertragung von 15 Minuten
Ruhetag jeweils nach Runde 3 und 6 (10.+20.11.25)
Spielmodus: 90min für 40 Züge, plus 30min für die restlichen Züge, plus 30 Sekunden pro Zug ab dem 1. Zug
An Spieltagen derselben Runde wird gegen dieselbe Person gespielt. Zwischen Spiel 1 und Spiel 2 wird die Farbe gewechselt.
Datum
Runde
Modus
1.11.25
1. Runde
Spiel 1
2.11.25
1. Runde
Spiel 2
3.11.25
1. Runde
Tiebreak
4.11.25
2. Runde
Spiel 1
5.11.25
2. Runde
Spiel 2
6.11.25
2. Runde
Tiebreak
7.11.25
3. Runde
Spiel 1
8.11.25
3. Runde
Spiel 2
9.11.25
3. Runde
Tiebreak
11.11.25
4. Runde
Spiel 1
12.11.25
4. Runde
Spiel 2
13.11.25
4. Runde
Tiebreak
14.11.25
5. Runde
Spiel 1
15.11.25
5. Runde
Spiel 2
16.11.25
5. Runde
Tiebreak
17.11.25
6. Runde
Spiel 1
18.11.25
6. Runde
Spiel 2
19.11.25
6. Runde
Tiebreak
21.11.25
7. Runde
Spiel 1
22.11.25
7. Runde
Spiel 2
23.11.25
7. Runde
Tiebreak
24.11.25
8. Runde
Spiel 1
25.11.25
8. Runde
Spiel 2
26.11.25
8. Runde
Tiebreak
Das Turnier, was im K.O.-System ausgetragen wird, verzeiht nichts. Spätestens am 26.11. wird feststehen, wer es geschafft hat und das Turnier gewinnt und auch, welche drei Spieler die Tickets zum Kandidatenturnier bekommen und dort dann 2026 um den einen offenen Platz in der Weltmeisterschaft kämpfen können.
Martina GerdtsMartina Gerdts studierte portugiesische und spanische Sprachwissenschaft und arbeitet heute als Sprachdozentin und schreibt über Schach und Sprachen. Einmal für ein Turnier in Paris mit Schach angefangen, ist sie heute als Spielerin aber auch durch ihr Engagement neben dem Brett und ihre schreibenden Aktivitäten im Schach aktiv.
26.11.2025 – Heute endet der World Cup in Goa, der am 31. Oktober begonnen hat. Wer im März und April 2026 im Kandidatenturnier spielt, steht allerdings schon fest: Wei Yi, Javokhir Sindarov und Andrey Esipenko. Jetzt muss "nur" noch geklärt werden, wer das Turnier gewinnt. Das entscheiden Wei Yi und Sindarov heute im Tiebreak. Der Sieger geht mit dem Titel und 120.000 USD nach Hause, der Verlierer erhält 85.000 USD. | Live und mit Kommentar ab 10.30!
28.10.2025 – Die letzten Teilnehmer für das Kandidatenturnier werden gesucht. Nakamura will den Platz über die höchste Elozahl buchen, Praggnanandhaa führt im FIDE Circuit. Drei Plätze gibt es beim World Cup zu gewinnen, der am 1. November in Goa beginnt. Auch für Vincent Keymer ist es die letzte Chance, nächstes Jahr um die Weltmeisterschaft zu spielen. | Fotos: FIDE
Königsindisch-Fans, die zum Mar del Plata Angriff (7...Sc6) greifen, wenn Weiß das klassische System spielt (1.d4 Sf6 2.c4 g6 3.Sc3 Lg7 4.e4 d6 5.Sf3 0-0 6.Le2 e5 7.0-0), streben komplexe Stellungen mit beidseitigen Angriffen an offenen Flügeln an, in denen langfristige strategische Planung und taktische Aufmerksamkeit in kritischen Momenten gefragt ist. Computer wissen oft nicht, was in den entstehenden komplexen strategischen Stellungen zu tun ist, und das kommt Spielern entgegen, die gerne selber denken, anstatt lange theoretische Varianten auswendig zu lernen. Aber der zur Zeit moderne Bajonett-Angriff (9.b4) stört die schwarzen Pläne. Denn nach der schwarzen Hauptfortsetzung 9...Sh5 öffnet sich die Stellung und es kommt zu langen, forcierten Varianten, die man mit Computerhilfe analysieren kann. Diese DVD bietet ein gutes Mittel gegen den weißen Bajonett-Angriff: 9...a5! Dieser Zug führt zu gesunden Stellungen, in denen es nur wenig konkrete Varianten gibt und in der Strategie wichtiger als Taktik ist. Objektiv sind die Chancen ausgeglichen, aber wenn Schwarz die Stellung kennt, kann die Lage schnell kritisch für Weiß werden.
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Eröffnungsvideos: Sipke Ernst bringt die Ulvestad-Variante auf den neuesten Stand + Teil II von „Mikhalchishins Miniaturen“. Special: Jan Werle zeigt Highlights vom Grand Swiss 2025 im Video. „Wundertüte“ mit 40 Analysen von Ganguly, Illingworth u.v.a.
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