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Michael Negele stammt aus Trier und wurde dort am 22. Februar 1957 geboren. Nach der Schulausbildung studierte er Chemie und schloss das Studium mit der Promotion ab. Michaele Negele wurde für die Bayer AG im Management tätig und lebte nun in Wuppertal.
Michael Negeles besonderes Interesse im Schach galt der Schachkultur und der Schachgeschichte. Auf diesem Gebiet unternahm er eine Vielzahl von Forschungen, entdeckte neue und vergessene Quellen und förderte zahlreiche Ergebnisse zu Tage. Mit seinen Aufsätzen, die er in "Karl" oder "Schach" veröffentlichte, und einer Reihe von Vorträgen über seine Forschungsergebnisse oder unbekannte Aspekte der Schachgeschichte machte Michael Negele sich auch international einen Namen und arbeitete eng mit den Schachhistorikern in der Ken Whyld Association zusammen.
Michael Negele ist einer der Motoren in der Emanuel-Lasker-Gesellschaft und war hier federführend bei der Herausgabe der Emanuel-Lasker-Biografie beteiligt, die 2009 zuerst in einer großformatigen deutschsprachigen Ausgabe veröffentlicht wurde und danach in einer überarbeiteten dreibändigen englischen Ausgabe erschien. Von der Neuausgabe sind bisher zwei Bände erschienen.
Thomas Weischede, Michael Negele, hinten: Helmut Pfleger
Das Interesse an Emanuel Lasker, dem einzigen deutschen Schachweltmeister, entstand bei der von Paul Werner Wagner 2001 in Potsdam initiierten Lasker-Konferenz, erzählte Michael Negele anlässlich der englischen Neuauflage in einem Interview mit Hartmut Metz. Die Lübecker Schachfreunde Michael Dreyer und Ulrich Sieg hatten zu dieser Konferenz das Werk „Emanuel Lasker Schach, Philosophie, Wissenschaft“ veröffentlicht. Zusammen mit dem Co-Herausgeber der von Stefan Hansen unterstützen Lasker-Biografie unternahm Michael Negele nun umfangreiche Forschungen zum Lebensweg des in Deutschland etwas stiefmütterlich behandelten Schachweltmeister und entdeckte dabei im Jahr 2007 in den USA, in der Cleveland Public Library, unter anderem Teile des bis dahin als verschollen gegoltenen Lasker-Nachlasses.
Für die dreibändige Neuauflage der Lasker-Biografie wurden zudem weitere bisher unveröffentlichte Bilder in der World Chess Hall of Fame und im Nachlass von Lothar Schmid entdeckt.
In seinen Würdigungen der historischen deutschen Schachmeister hat sich Michael Negele keineswegs nur auf Emanuel Lasker beschränkt, sondern in Aufsätzen auch beispielsweise die Leistungen der Meister Adolf Anderssen, Tassilo von Heydebrand und der Lasa und seinen Berliner Schachfreunden aus dem Kreis der Plejaden oder Richard Teichmann gewürdigt.
Für die Betrachtung von Tassilo von Heydebrand und der Lasa wertete Michael Negele den Nachlass des Schachmeisters aus, der in der Biblioteka Kornicka im Schloss Kórnik bei Pozńan in Polen aufbewahrt wird. Der Nachlass enthält unter anderem die umfangreiche Korrespondenz mit vielen Schachpersönlichkeiten seiner Zeit.
Besondere Verdienste erwarb sich Michael Negele auch mit seiner Erforschung des Lebensweges von Sonja Graf. Die deutsche Schachmeisterin war vor dem Zweiten Weltkrieg hinter Vera Menchik zeitweise die zweitbeste Frau im Schach, spielte mit der Engländerin einen Wettkampf um die Weltmeisterschaft und verpasste bei der Frauen-Weltmeisterschaft 1939 in Buenos Aires als Zweite nur knapp den Sieg. Sonja Graf heiratete einen Amerikaner und zog nach dem Turnier in die USA. Sonja Grafs Lebensweg wäre ohne die Bemühungen von Michael Negele so gut wie vergessen geblieben.
In gleicher Weise wertvoll und herausragend waren auch Michael Negeles Forschungen über den estnisch-deutschen Schachmeister Paul Felix Schmid
2015 ernannte der Deutsche Schachbund Michael Negele zum Beauftragten für Schachkultur und Schachgeschichte. Das Amt füllt der Schachhistoriker bis 2018 aus.
Michael Negele feiert heute seinen 65sten Geburtstag.
Michael Negele spricht beim "Lasker-Treff" 2016 über Emanuel Lasker Monografie (Video des Deutschen Schachbundes)
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