Carlsen remis, Anand verliert

von André Schulz
31.01.2014 – Es ist durchaus möglich, dass der nächste Wettkampf um die Weltmeisterschaft zwischen Carlsen und Aronian geführt wird. Heute trafen die Nummer Eins und Zwei der Weltrangliste in Zürich bei den Chess Challenge aufeinander und teilten am Ende den Punkt. Boris Gelfand kämpfte gegen Fabiano Caruana ebenfalls vergeblich um den Sieg. Anand kassierte gegen Hikaru Nakamura hingegen seine zweite Niederlage. Mehr...

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Natalia und Ole Skvortsov

Großmeister von übermorgen?

Das Spitzenspiel des heutigen Tages lautete Magnus Carlsen gegen Levon Aronian - der Weltranglistenerste gegen den Zweiten. Mit seinem gestrigen Sieg gegen Boris Gelfand hat Magnus Carlsen gezeigt, dass er nach dem Gewinn der Weltmeisterschaft nicht etwa in ein Loch gefallen ist, sondern da anknüpfen möchte, wo er im letzten herbst gegen Anand aufgehört hat. Levon Aronian befindet sich derzeit aber auch in Topform und hat das mit seinem souveränen Sieg in Wijk eindrucksvoll dokumentiert. So ist der Armenier erster Anwärter auf den Sieg beim kommenden Kandidatenturnier.

In einer für Carlsens Verhältnisse überraschend theoretischen Variante der Englischen Eröffnung konnte keine der beiden Seiten in Vorteil kommen. Schließlich forcierte der mit den weißen Steinen spielende Weltmeister das Remis durch Dauerschach.

Daniel King zeigt die Partien Carlsen - Aronian und Anand - Nakamura

Gestern spielte Anand gegen Aronian mit einem Figurenopfer recht unternehmend, wurde dafür aber nicht belohnt und verlor die Partie. Heute konnte der im letzten Herbst durch Carlsen entthronte Weltmeister mit den weißen Steinen gegen Hikaru Nakamaru die Niederlage nicht ausgleichen und musste sogar einen weiteren Rückschlag hinnehmen.

Mit der langen Rochade hatte der US-Großmeister in einer Spanischen Anti-Berliner Variante etwas Schärfe ins Spiel gebracht, sah sich aber gleich einem gefährlichen Angriff ausgesetzt. Als Anand jedoch sein Spiel auch noch im Zentrum suchte, konterte Nakamura mit einem Figuren-Einschlag in die weiße Königsstellung. Im Ergebnis der Verwicklungen gab Schwarz zwei Leichtfiguren für einen Turm, erhielt aber eine Reihe von Mehrbauern, die den Tag schließlich für Schwarz entschieden.

Die längste Partie spielten Boris Gelfand und Fabiano Caruana. Der Italiener hatte diesmal die Leningrader Variante der Holländischen Verteidigung gewählt. Nach frühem Damentausche ergab sich ein damenloses Mittelspiel mit unterschiedlichen Bauernmajoritäten und schließlich ein Springerendspiel mit Bauern an einem Flügel und einem Mehrbauern für Weiß.

Christian Issler, Präsident der SG Zürich und Yifan Hou

Jan Timman, links neben Christian Issler

 

Runde 2 Boris Gelfand - Fabiano Caruana 1/2
  Viswanathan Anand - Hikaru Nakamura 0-1
  Magnus Carlsen - Levon Aronian 1/2

 

 

 

Der Hauptsponsor des Turniers, Oleg Skvortsov, zeigte in einem freundschaftlichen Schaukampf gegen Yifan Hou, dass er eine Menge vom Schach versteht. In einer spannenden Partie opferte er eine Dame für starke Initiative, kam aber mit seinem Angriff nicht durch. Yifan Hou bescheinigte, dass das Figuren-Opfer zu einer sehr unklaren Position geführt hatte. Nach der Partie tauschten die beiden Gastgeschenke aus.

Ein kostbares Tuch für Yifan Hou

Oleg und Natalia Skvortsov, Yifan Hou

Analyse mit Werner Hug, Yannick Pelletier, Levon Aronian und Magnus Carlsen

"Was soll man machen?"

 

 

Zeitplan:

Zeit Mittwoch, 29 Januar bis  - Dienstag, 4. Februar 2014
Spielort Hotel Savoy Baur en Ville, Festsaal
Format Fünf Runden mit klassischer Turneirbedenkzeit
 
Bedenkzeit – 40 Züge in 120 Minuten
– 20 Züge in 60 Minuten
– für den Rest der Partie 15 Minuten plus 30 Sekunden pro Zug Zugabe von Zug 61 an

Im Falle eines Remis vor dem 40. Zug wird eine zusätzliche Schnellschachpartie gespielt
(diese zählt beim Gesamtergebnis nicht mit)
Zeitplan Mittwoch 29. Januar 19 Uhr Eröffnung, Blitzturnier
Donnerstag 30. Januar 15 Uhr  Runde 1
Freitag 31. Januar 15 Uhr  Runde 2
Samstag 1. Februar 15 Uhr  Runde 3
Sonntag 2. Februar 15 Uhr  Runde 4
Montag 3. Februar 15 Uhr  Runde 5
Dienstag 4. Februar 13 Uhr  Schnellschachturnier
19 Uhr  Schlussfeier

 

Live-Kommentare auf Schach.de

Alle Runden werden live auf dem Fritzserver in zwei Sprachen in bewährter Weise von unseren Kommentatoren  analysiert und kommentiert. Die deutsche Kommentierung besorgt größtenteils Klaus Bischoff, einmal übernimmt Oliver Reeh. Die englischen Kommentatoren sind im Wechsel Daniel King und Alejandro Ramirez

 

Klaus Bischoff

Oliver Reeh

 

Kommentatorplan

29.01.2014 Blitz Live-Übertragung ohne Kommentare Live-Coverage without Commentary
30.01.2014 Runde 1 Klaus Bischoff Daniel King
31.01.2014 Runde 2 Oliver Reeh Daniel King
01.02.2014 Runde 3 Klaus Bischoff Alejandro Ramirez
02.02.2014 Runde 4 Klaus Bischoff Daniel King
03.02.2014 Runde 5 Klaus Bischoff Alejandro Ramirez

 

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Paarungen:

Runde 1 Magnus Carlsen - Boris Gelfand  1-0
  Levon Aronian - Viswanathan Anand  1-0
  Hikaru Nakamura - Fabiano Caruana  1/2
Runde 2 Boris Gelfand - Fabiano Caruana 1/2
  Viswanathan Anand - Hikaru Nakamura 0-1
  Magnus Carlsen - Levon Aronian 1/2
Runde 3 Levon Aronian - Boris Gelfand  
  Hikaru Nakamura - Magnus Carlsen  
  Fabiano Caruana - Viswanathan Anand  
Runde 4 Boris Gelfand - Viswanathan Anand  
  Magnus Carlsen - Fabiano Caruana  
  Levon Aronian - Hikaru Nakamura  
Runde 5 Hikaru Nakamura - Boris Gelfand  
  Fabiano Caruana - Levon Aronian  
  Viswanathan Anand - Magnus Carlsen  

 

 

Rapid Games

Runde 1 Boris Gelfand - Magnus Carlsen  
  Viswanathan Anand - Levon Aronian  
  Fabiano Caruana - Hikaru Nakamura  
Runde 2 Fabiano Caruana - Boris Gelfand  
  Hikaru Nakamura - Viswanathan Anand  
  Levon Aronian - Magnus Carlsen  
Runde 3 Boris Gelfand - Levon Aronian  
  Magnus Carlsen - Hikaru Nakamura  
  Viswanathan Anand - Fabiano Caruana  
Runde 4 Viswanathan Anand - Boris Gelfand  
  Fabiano Caruana - Magnus Carlsen  
  Hikaru Nakamura - Levon Aronian  
Runde 5 Boris Gelfand - Hikaru Nakamura  
  Levon Aronian - Fabiano Caruana  
  Magnus Carlsen - Viswanathan Anand  

 

 

Fotos: Maria Emelianova

Maria Emelianova
(Bild: Dmitry Zemlianych)

 

Maria Emelianova, 26 Jahre alt, stammt aus Jeaterinenburg.
Sie ist WFM und war eine talentierte Jugendspielerin.
Mit Beginn des Studium trat das Schachspiel in den Hintergrund.
Seit der Schacholympiade in Khanty-Mansiysk fotografiert sie auf Schachturnieren.

 

 

 

Turnierseite...

Medien:

Spiegel: Carlsen kehrt ans Brett zurück...

Interview mit Carlsen in der NZZ...

Berichte:

Stärkstes Turnier der Schachgeschichte...

Es geht los: Züruch Chess Challenge...

Carlsen gewinnt Auftaktblitz...

Zürich: Impressionen des ersten Tages...

Carlsen weltmeisterlich...

Prima Start für Carlsen...

 


André Schulz, seit 1991 bei ChessBase, ist seit 1997 der Redakteur der deutschsprachigen ChessBase Schachnachrichten-Seite.

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