Favoritensterben beim World Cup

von Carlos Colodro
14.11.2025 – Die Tiebreaks am Donnerstag beim World Cup in Goa brachten Überraschungen: Unter anderem schieden Praggnanandhaa Rameshbabu, Vincent Keymer und Maxime Vachier-Lagrave aus – sie unterlagen Daniil Dubov (Foto), Andrey Esipenko und Aleksey Grebnev. Insgesamt setzten sich sechs nominell schwächere Spieler durch, während fünf Favoriten das Achtelfinale erreichten. Damit sind nur noch fünf Spieler aus den Top 20 der Setzliste im Rennen. | Foto: Michal Walusza

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Drei Spieler aus den Top Ten der Startrangliste – sowie der elftplatzierte Starter – schieden im Tiebreak aus.

  • Praggnanandhaa Rameshbabu (Indien, 2768) verlor gegen Daniil Dubov (FIDE, 2674)
  • Vincent Keymer (Deutschland, 2773) unterlag Andrey Esipenko (FIDE, 2681)
  • Maxime Vachier-Lagrave (Frankreich, 2740) scheiterte an Aleksey Grebnev (FIDE, 2617)

Das waren die augenfälligsten, aber nicht die einzigen Überraschungen:

  • Sam Shankland (USA, 2649) schaltete Richard Rapport (Ungarn, 2740) aus
  • Gabriel Sargissian (Armenien, 2616) gewann gegen Awonder Liang (USA, 2701)
  • Frederik Svane (Deutschland, 2640) setzte sich gegen Shant Sargsyan (Armenien, 2664) durch

Fünf Matches gingen an die Favoriten: Arjun Erigaisi (Indien), Wei Yi (China), Javokhir Sindarov (Usbekistan), Sam Sevian (USA) und Pentala Harikrishna (Indien) qualifizierten sich für das Achtelfinale.

Damit sind nur noch fünf Spieler aus den Top 20 der Welt im Wettbewerb. Zum Vergleich: Beim World Cup 2023, den Magnus Carlsen gewann, erreichten sieben Spieler aus den Top 20 das Achtelfinale, vier sogar das Viertelfinale. Bemerkenswert: Zwei der damaligen „Außenseiter“, die weit kamen, waren Praggnanandhaa und Erigaisi.

FIDE Wold Cup 2025

Richard Rapport, Sam Shankland

Sam Shankland (rechts, mit Schwarz) gewann beide 15+10 Schnellpartien gegen Richard Rapport | Foto: Michal Walusza

Unter den verbliebenen Spielern sind Arjun Erigaisi, Wei Yi, Le Quang Liem, Levon Aronian und Javokhir Sindarov die Elo-stärksten. Von ihnen hat nur Aronian bereits ein Kandidatenturnier gespielt – damit ist sicher, dass mindestens zwei neue Spieler das Ticket über den World Cup lösen.

Die 16 Spieler, die es ins Achtelfinale geschafft haben, stammen aus nur neun Ländern: USA (3 Spieler), FIDE (3), Indien (2), Usbekistan (2), Deutschland (2) sowie China, Vietnam, Mexiko und Armenien mit jeweils einem Vertreter.

Die drei Russen, die unter FIDE-Flagge spielen – Dubov, Esipenko und Grebnev – sind alle im gleichen Viertel des K.-o.-Baums gesetzt, sodass nur einer von ihnen das Halbfinale erreichen kann.

Daniil Dubov, Andrey Esipenko

Daniil Dubov und Andrey Esipenko | Foto: Michal Walusza

Javokhir Sindarov

Der 19-jährige Javokhir Sindarov trifft im Achtelfinale auf Frederik Svane | Foto: Michal Walusza

Wei Yi

Der Chinese Wei Yi setzte sich erst im Blitzen gegen Parham Maghsoodloo durch | Foto: Michal Walusza

Für eine der großen Überraschungen des World Cups sorgte der Italiener Lorenzo Lodici. Er warf Hans Niemann und Michael Adams aus dem Rennen und verlor gegen Samuel Sevian erst im Armageddon.

Lorenzo Lodici, Sam Sevian

Lorenzo Lodici gibt die Sudden Death-Partie auf | Foto: Michal Walusza

Sam Sevian

Sam Sevian | Foto: Michal Walusza

Peter Leko, Arjun Erigaisi

Ausgeschieden ist auch Peter Leko - er verlor gegen Arjun Erigaisi (rechts, mit Schwarz) | Foto: Michal Walusza

Alle Partien der 4. Runde

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Carlos Colodro stammt aus Bolivien und ist Spanisch-Philologe. Seit 2012 arbeitet er als freier Übersetzer und Autor. Schach, Literatur und Musik sind seine großen Leidenschaften.
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