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In Wijk an Zee findet traditionell das erste Topevent des Jahres statt. In diesem Jahr fordern Alireza Firouzja und Jeffery Xiong im Masters einige der weltbesten Spieler heraus. Im Challengers spielen zudem einige andere Jungtalente um den Aufstieg.
Das Masters weist einen Durchschnitt von 2741 Punkten aus, was einer Turnierkategorie von 20 entspricht. Neben Weltmeister Magnus Carlsen und Ex-Weltmeister Vishy Anand messen sich die Youngster u.a. mit zwei aktuellen Kandidaten: Anish Giri und Fabiano Caruana. Im Challenger-Turnier haben die Organisatoren in der Zusammensetzung ein fast noch interessanteres Feld zusammengestellt. Dort beträgt der Elodurchschnitt 2602 (Kategorie 15). Ein Ergebnis von fünfzig Prozent entspricht hier einer Großmeisternorm. Was können wir erwarten? Und wie verlief der Start?
Die Nummer 1 der Junioren hatte das Losglück auf seiner Seite. Alireza wurden sieben Weißpartien zugestanden. Er startet ins Turnier gegen den Weißrussen Vladislav Kovalev, der im Vorjahr souverän das Challengers-Turnier gewonnen hat. Die größten Herausforderungen für Alireza sind nach dem dritten Ruhetag zu erwarten: Magnus Carlsen (Weiß) und Fabiano Caruana (Schwarz).
Alireza Firouzja | Foto: Amruta Mokal (Archiv)
Das Turnier begann für Alireza in dem Tempo, das er zuletzt bei Schnellschach-und Blitz-Weltmeisterschaft in Moskau selbst vorgelegt hat. Zwei seiner ersten Gegner im Masters waren mit Schwarz nicht ausreichend vorbereitet. Mit Schwarz hatte Alireza nach eher harmloser Eröffnungsbehandlung durch den Polen Duda die meiste Zeit der Partie Vorteil, konnte aber nicht einlochen. In der vierten Runde zeigte Wesley So dem Überflieger der Schachszene seine Grenzen auf. Alireza hielt an seiner Eröffnungswahl, dem Angenommenen Damengambit, fest und stand zunächst leicht schlechter. In der folgenden rein technischen Partiephase pochte der Amerikaner auf sein Läuferpaar und gewann.
Daniel King analysiert A. Firouzja vs V. Kovalev
Daniel King analysiert A. Firouzja vs V. Artemiev
Jeffery Xiong
Der US-Amerikaner ist drei Jahre älter als Alireza und der zweite aktuelle Junioren-Spieler mit einer Elozahl über 2700. Beim World Cup hatte Jeffery Giri und Duda ausgeschaltet und war knapp gegen den späteren Sieger, Teimur Radjabov ausgeschieden. 2016 war Xiong bereits Juniorenweltmeister. Jeffery startet in das Masters mit zwei Weißpartien, danach folgen Magnus Carlsen und Fabiano Caruana.
Jeffery Xiong | Foto: Alina l'Ami
Jeffery begann das Turnier ebenfalls überzeugend nach einem Remis in der ersten Runde gewann der US-Amerikaner seine Zweitrundenpartie, remisierte in der dritten Runde mit dem Weltmeister und zeigte sich gegen Fabiano Caruana ebenfalls gut vorbereitet.
Das Challengers-Turnier in Wijk bietet in diesem Jahr den direkten Vergleich im Jahrgang 2004. Klassenbester ist Nodirbek Abdusattorov vor Nihal Sarin. Vincent Keymer ist nominell die weltweite Nummer Vier in diesem Alterssegment und ein hervorragendes Elo-Jahreseinkommen von 90 bzw. fast 110 Punkten zurück. Neben den drei genannten Spielern haben die Organisatoren drei weitere Junioren eingeladen: den Australier Anton Smirnov (2001), Lucas Van Foreest (2001) und Max Warmerdam (2000). Wir dürfen spannungsgeladenes Kampfschach erwarten. Zumal das niederländische Turnier entschleunigt ist: Drei Ruhetage bei 13 Runden und eine lange Bedenkzeit von 100 Minuten für die ersten 40 Züge, danach folgen 50 Minuten und erst dann kommt eine Restbedenkzeit von 15 Minuten hinzu. Ab dem ersten Zug erhalten die Spieler zudem 30 Sekunden Inkrement.
Der Uzbeke beginnt das Turnier mit Schwarz und spielt zunächst gegen einige "alte" Hasen im Turnier. Er hat von den drei Junioren im Feld den schwierigsten Start, zumal er Schwarzüberschuss hat. Nach dem ersten Ruhetag folgen das direkte Aufeinandertreffen mit Nihal und Vincent.
Nodirbek Abdusattorov | Foto: Alina l'Ami
Der Usbeke hatte einen etwas missglückten Start. In der ersten Runde sah es mit Schwarz zunächst nach einem vollen Punkt gegen den Ersten der Setzliste aus, der konnte aber die Partie fast sogar noch drehen. In der zweiten Runde verlor Nodirbek recht deutlich gegen die Russische Verteidigung von Jan Smeets. Auch die dritte Partie sah nach einem erneuten Misserfolg gegen den indischen Großmeister Ganguly aus. Nodirbek kämpfte verbissen und wurde mit einem etwas glücklichen Remis belohnt. In der vierten Runde folgte eine erneute schwermütige Kampfpartie, die über 100 Züge lang dauerte.
Nihal Sarin
Der Inder ist die Nummer 10 unter den Junioren (ab Jahrgang 2000) und spielte zuletzt in Sitges (Spanien) und war dort erfolgreich im Bemühen, keine Partie zu verlieren. Vor allem in seinen Weißpartien zeigte Nihal alte Stärke. Der Inder war beim Worldcup durch ein grobes Versehen ins Schnellschach geraten und dann gegen Safarli klar ausgeschieden. Beim Grand Swiss folgte ein Turnier mit vier Niederlagen u.a. gegen Boris Gelfand und Peter Leko. Seit August 2016 ging es mit Nihals Rating stetig bergauf. In keiner Folgeliste musste Nihal Einbußen bei seiner Rating hinnehmen.
Nihal Sarin | Foto: Alina l'Ami
Nihal ist bekannt für seine verhaltenen Turnierstarts. Gegen Nils Grandelius überwogen eindeutig die Chancen. Gegen Pavel Eljanov hatte Nihal in der Eröffnung erhebliche Probleme und kam gegen den Ukrainer in Verlustgefahr. Im Doppelturmendspiel wehrte sich Nihal letztlich überzeugend und die Partie endete Remis, nachdem beide Seiten Chancen ausließen. Gegen Anton Smirnov gelang es Nihal mit den weißen Steinen einen klaren Vorteil aus der Eröffnung zu holen. An seiner größten Chance ging er allerdings früh vorbei. In der vierten Runde war es dann bei Nihal soweit. Er gewann letztlich ein Turmendspiel gegen den nominell schwächsten Teilnehmer, den Internationalen Meister Max Warmerdam.