10.02.2025 – Zu Beginn des Weissenhaus Freestyle Chess Turniers konnte sich Jan Henric Buettner vor Interview-Anfragen kaum retten. Der Streit mit der FIDE hat ein großes Medienecho hervorgerufen und alle wollten wissen, worum es dabei denn nun genau ging und wie der Stand ist. Das ChessBase -Team lud der Weissenhaus-Organisator in sein Studio ein und gab dort ebenfalls Auskunft.
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Zum zweiten Mal organisiert Jan Henric Buettner in seinem Weissenhaus Luxury Resort ein Schachturnier mit einigen der weltbesten Spieler. Vor zwei Jahren hatte der erfolgreiche Hamburger Unternehmer darüber nachgedacht, was ihm eigentlich so richtig Spaß macht und neben der Liebe zur Musik war es das Schachspiel. Als Kind hatte Buettner einst in der Schule Schach gelernt und nun wollte er den Faden wieder aufnehmen, nahm Online-Schachunterricht bei Niclas Huschenbeth und lud seinem Schachlehrer schließlich ins Weißenhaus ein. Man kam ins Gespräch und es entwickelte sich die Idee zu einem Schachturnier hier im edlen Feriendomizil an der Ostsee. Huschenbeth empfahl den Kontakt zu Magnus Carlsen, dem Superstar der Szene. In Dubai trafen Buettner und Carlsen zusammen. Carlsen wollte mitmachen, aber nur im Chess960. Schach mit ausgelosten Anfangsstellungen fand der ehemalige Weltmeister noch spannend, das klassische Schach nicht mehr so sehr. Buettner war einverstanden und die Sache kam ins Rollen. Im Februar 2024 fand das erste große Freestyle Chess Turnier statt, im edlen Feriendorf ebenso edel ausgestattet und als Show präsentiert. Jan Henric Buettner ist auch Formel-1-Fan und die Show um den Rennsport ist sein Vorbild.
"Beim Sport muss der Mensch im Mittelpunkt stehen, das Drumherum. Beim Schach sieht man nicht, was passiert und es erscheint den Nicht-Spezialisten langweilig. Die Formel-1 ist ein Spektakel, aber eigentlich ist der Rennsport auch langweilig, mit Autos, die immer im Kreis herumfahren. Die Geschichten um die beteiligten Sportler macht den Unterschied," lautet Buettners Credo.
Im zweiten Schritt wurde das Freestyle Chess Weissenhaus Turnier zu einer Serie aufgebohrt, einem Grand Slam, jetzt nach dem Vorbild der Tennis-Turnierserie. Nach dem Ostsee-Turnier geht es im April in Paris weiter. Dann wird im Juli in New York gespielt, im September in Delhi und zum Schluss im Dezember in Südafrika. Vielleicht kommt auch noch ein Turnier dazu.
Den beteiligten Spielern macht das Schach mit unbekannten Anfangsstellungen Spaß. Alle machen in den unbekannten Situationen schon früh Fehle. Es kommt etwas Zufalls ins Spiel, denn mit neuen Anfangsstellungen werden die Karten immer wieder neu gemischt. Auch der sonst so überlegene Magnus Carlsen ist hier verwundbar.
Mit den weltbesten Spielern am Start hat diese Serie den Status einer Weltmeisterschaft. So lautete auch das Angebot des Weltschachbundes, als dessen Vertreter Kontakt mit Jan Henric Buettner aufnahmen. Doch nach anfänglichem Gemeinsam und dem Wunsch nach Kooperation endfremdeten sich Carlsen und Buettner auf der einen Seite und die FIDE, mit Arkady Dvorkovich und Emil Sutovsky auf der anderen Seite immer mehr voneinander. Zum Schluss wurde mit harten Bandagen gekämpft und der Streit öffentlich ausgetragen. es ging darum, ob jemand anders als die FIDE das Recht hat, eine Schachveranstaltung Weltmeisterschaft zu nennen - und damit waren nach Auffassung der FIDE auch alle Schachvarianten eingeschlossen.
In den letzten Wochen genossen das Freestyle Chess, aber auch Jan Henric Buettner viel öffentliche Aufmerksamkeit, vermutlich viel mehr, als Buettner lieb war. Im Weissenhaus gaben sich die Journalisten die Klinke in die Hand und baten den Organisator und Geldgeber im Interview um Auskunft. Zwischen allen Terminen fand er auch noch Zeit für ein Video-Interview mit ChessBase und bat das Team dafür in sein Arbeitszimmer im Kavaliershaus. Das Zimmer bot Nostalgikern viele Material für Begeisterung, zum Beispiel eine komplette Sammlung alter Asterix-Hefte, ein altes Raumpatrouille Orion Quartett, eine Reihe von größeren Modellautos, auch einige Schachspiele. Darüber hinaus waren einige Fotos zu sehen, zum Beispiel mit Jan Henric Buettners Vater Klaus Buettner, der als Chefredakteur von Hörzu auch schon viel Interesse an Musik hatte. Ein Bild zeigt ihn zusammen mit den Beatles, als diese noch im Hamburger Starclub auftraten.
Im Gespräch mit André Schulz erzählt Jan Henric Buettner von seinem Engagement im Schach - neben dem Freestyle unterstützt er den Hamburger SK, die Schachabteilung von St. Pauli und einige deutsche Nachwuchsspieler im Rahmen der Weissenhaus Chess Academy und den Plänen für die Zukunft. Die Auseinandersetzung mit der FIDE hat in unendlichen Diskussionen viel Zeit und Energie gekostet, sehr viel Zeit und Energie. Auch wenn sich Buettner über die öffentliche Aufmerksamkeit, die dadurch entstanden ist, freut.
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