Ressourcenschonende Hightechanalysen mit der „ChessBase Engine Cloud“

von Stefan Liebig
01.03.2025 – Lauter Lüfter, leerer Akku – das ist das übliche Ergebnis, wenn leistungsstarke Schach-Engines auf einem Notebook tiefe Analysen durchführen. Ein harter Test für die Hardware. Mit der „ChessBase Engine Cloud“ umgehen Sie diese Probleme und greifen auf leistungsstarke Rechner zu, die Ihre Berechnungen übernehmen. Wir stellen Ihnen zwei unserer Remote-Engine-Anbieter vor, bei denen Sie Topleistung gegen Dukaten mieten können. | Fotos: Ranch Computing / Rechenschieber

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Die Nutzung leistungsstarker Engines auf einem Notebook ist oft ineffizient. Damit Sie als Nutzer von enormen Rechenleistungen profitieren können, ohne Ihr eigenes Gerät zu belasten oder in teure Hardware investieren zu müssen, hat ChessBase die Engine Cloud entwickelt. Mit der Engine Cloud entfallen die Belastung der eigenen Infrastruktur und des eigenen Portemonnaies, da alle Berechnungen auf externen Hochleistungsrechnern durchgeführt werden. Ihr eigenes Gerät bleibt kühl und spart Energie, Sie müssen nicht in Hochleistungskomponenten investieren, sondern greifen jederzeit auf modernste Technik aus der Cloud zurück.

In der „ChessBase Engine Cloud“ können Sie Rechenleistung mieten oder auch anbieten. Für komplexe Analysen können Sie sogar mehrere Engines parallel laufen lassen.

In diesem Beitrag stellen wir Ihnen zwei unserer Anbieter vor, die Ihre Engines in der Cloud anbieten: 

Ranch Computing

RANCH Computing wurde 2006 in Paris gegründet und hat sich zu einem der führenden Anbieter von hochleistungsfähigen Cloud-Rendering-Services für CPU- und GPU-basierte 3D-Projekte entwickelt. Das bedeutet, dass leistungsstarke Rechner in der Cloud genutzt werden, um komplexe 3D-Prozesse zu berechnen. Dabei kommen sowohl CPUs (Prozessoren) als auch GPUs (Grafikprozessoren) zum Einsatz, um die Rechenaufgaben effizient zu verteilen und die Berechnungszeiten zu verkürzen.

Ranch Computing gewährt Einblicke in den Serverraum.​

„Wir verkaufen und vermieten fortschrittliche Hardwarelösungen“, sagt der Suppor-Team-Manager Jean-Philippe Louguet . Die Anwendung der in seinem Unternehmen entwickelten Technik für den Schachbereich lag auf der Hand, denn mehrere Teammitglieder sind leidenschaftliche Schachspieler. Einer der Mitbegründer entwickelte als damaliger Pionier den „Chess Wizard“. Das war eines der ersten nichtkommerziellen Programme weltweit. Im Februar 1999 besiegte der elektronische Zauberer beim internationalen Turnier von Aubervilliers (bei Paris) einen Großmeister und erreichte eine damals enorm beeindruckende Performance von 2656 Elo. Daraufhin beschlossen die offensichtlich ebenfalls nachhaltig beeindruckten Turnierorganisatoren den Ausschluss von Schachprogrammen bei Turnieren mit menschlichen Teilnehmern. Chess Wizard gewann in der Folge drei Titel bei den French Computing Chess Championship (FCCC).

RANCH Computing  nutzt diese fundierte Erfahrung im Bereich der Rechenleistung und bietet auch leistungsstarke Schachengines zu äußerst wettbewerbsfähigen Preisen an. 


Februar 1999 beim Aubervilliers-Turnier: Chess Wizard mit seinem Programmierer Frederic Louguet (Mitbegründer von Ranch Computing) gegen den GM Hichem Hamdouchi.


Daten

AMD EPYC Turin Dual CPU (384 Kerne / 768 Threads) mit 1,5 Tb RAM. 
Die MN/s mit Stockfish 17 für diese Maschine liegen bei etwa 320 MN/s und konnten bei meinem Test über 400 MN/s erreichen.

Rechenschieber     

„Zum Schach bin ich auf der Suche nach einer Aufgabe für meine Computer gekommen, die ich alle selbst baue. Im Computer Schach kann man nie zu viel Rechenleistung haben“, sagt Lukas Cimiotti. Der Computerexperte und Mitglied des Rybka-Teams ist eine bekannte Persönlichkeit in der Schachcommunity und tritt unter dem Benutzernamen „Rechenschieber“ auf GitHub, einer Online-Plattform für Softwareentwicklung, auf. Besonders bekannt ist er für den Aufbau eines leistungsstarken Computerclusters, der speziell für Schachanalysen genutzt wird. Dieser sogenannte „Lukas-Cluster“ besteht aus zahlreichen Prozessoren und wurde unter anderem für die Entwicklung des Rybka 4-Eröffnungsbuchs verwendet. 

Allerdings sind moderne Schach-Engines, wie etwa Stockfish, eine sehr hohe Last für den Rechner, sodass die Kühlung sowohl der CPUs als auch der Spannungswandler optimal funktionieren muss. Bei den CPUs gab es vor circa fünf Jahren einen großen Umbruch. Bis dahin waren Rechner mit zwei Xeon CPUs das Maß der Dinge. Dann kam die dritte Generation der AMD Threadripper mit bis zu 64 Cores (Rechenkerne) auf den Markt. Sie schlug die bis dahin dominierenden „Xeons“ um Längen. Parallel dazu kam auch die anfangs sehr teure, zweite AMD-EPYC-Generation. „Meine besten Rechner sind jetzt EPYCs der vierten Generation mit 64 bzw. 96 Cores pro CPU“, sagt Cimiotti. Die fünfte Generation kommt gerade auf den Markt und erste Tests lassen auf eine weitere Steigerung der Schachleistung hoffen.

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Hier noch einige Impressionen aus Cimiottis Enginelabor:

Fazit

Gerade in kritischen Momenten, wenn eine Partie eine tiefgehende Analyse erfordert, bietet die Engine Cloud maximale Flexibilität. Selbst mit einem einfachen Notebook können Sie auf die geballte Rechenpower mehrerer Hochleistungsrechner zugreifen – und das mit nur einem Mausklick. Die „ChessBase Engine Cloud“ mit ihren tollen Engineanbietern ist ein erstklassiges Tool, um auch als Nichtcomputerexperte immer die bestmöglichen Rechenleistungen abrufen und für das eigene Spiel nutzbar machen zu können.

Testen der Engines

Ranch Computing bietet im März einen Einführungsrabatt in Höhe von 50 Prozent auf seine Mietpreise an und hat die Preise für alle Rechner in der Preisliste um die Hälfte reduziert. Also eine gute Gelegenheit, eine Top-Maschine auszuprobieren.

Übersicht über die Engineanbieter – nach Geschwindigkeit sortiert (MN/s).

Und wie miete ich eine Cloud-Engine?

Wollen Sie mehr über die „ChessBase Engine Cloud“ wissen? Hier finden Sie ein Tutorial.

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Stefan Liebig, geboren 1974, ist Journalist und Mitinhaber einer Marketingagentur. Er lebt heute in Barterode bei Göttingen. Im Alter von fünf Jahren machten ihn seltsame Figuren im Regal der Nachbarn neugierig. Seitdem hat ihn das Schachspiel fest in seinen Bann gezogen. Höhenflüge in die NRW-Jugendliga mit seinem Heimatverein SV Bad Laasphe und einige Einsätze in der Zweitligamannschaft von Tempo Göttingen waren Highlights für den ehemaligen Jugendsüdwestfalenmeister.
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