Wie funktioniert die ChessBase Engine Cloud?

von Nadja Wittmann
19.08.2019 – Wer auf seinem Notebook eine Engine tief analysieren lassen möchte, hört sofort den Lüfter rauschen, der Akku wird leergesaugt und die Grenzen der Hardware werden schnell spürbar. Die ChessBase Engine Cloud löst dieses Problem: Aktuelle Schachengines, installiert auf Hochleistungs-Hardware, warten auf Ihren Analyseauftrag: Sie können sich mit Ihrem Notebook über die Cloud mit den Engines verbinden und nutzen die externe Rechenpower, ohne dass Ihre Notebook belastet wird und sparen sich die Anschaffung teurer Hardware. Oder werden Sie selbst zum Anbieter: Die Engine Cloud ist auch ein Marktplatz, wo man selbst Engines vermieten kann. Oder Sie „vermieten“ an sich selbst und verbinden über die ChessBase Cloud Ihr Notebook mit Ihrem PC zu Hause. Mehr...

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ChessBase ist die persönliche Schach-Datenbank, die weltweit zum Standard geworden ist. Und zwar für alle, die Spaß am Schach haben und auch in Zukunft erfolgreich mitspielen wollen. Das gilt für den Weltmeister ebenso wie für den Vereinsspieler oder den Schachfreund von nebenan.

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Die Vorteile der Engine Cloud

1. Optimieren Sie die Analyse

Die Arbeit mit gleichzeitig analysierenden Engines macht mit der Cloud richtig Sinn. Parallel laufende Cloud-Engines können nämlich ohne jeden Leistungsverlust verschiedene Aufgaben übernehmen. Zum Beispiel: Eine Cloud- Engine wird im langsameren Mehrvariantenmodus betrieben, um zu untersuchen, wie scharf die Stellung ist. Eine andere läuft mit nur einer Hauptvariante und erreicht dann hohe Tiefen als taktischer Scout.

2. Schonen Sie Ihre Ressourcen 

Wer eine Multiprozessor-Engine mit einem Notebook betreibt, kennt das Heulen des Lüfters, der um Kühlung des Prozessors kämpft, denn eine Schachengine setzt die CPU stets unter Volllast und kann einen Notebook- Akku unterwegs schnell leeren. Nutzt man hingegen Cloud-Engines, so arbeitet das Gerät leise, kühl und akkuschonend, weil die komplette Rechenleistung an anderer Stelle anfällt.

3. Sparen Sie sich teure Hardware

Ernsthafte Analysen erfordern leistungsstarke Rechner. Diese sind teuer, brauchen Platz und erleiden bald Wertverlust durch schnelles Veralten. Nutzt man nur bei Bedarf Rechenleistung aus der Cloud, spart man bares Geld.

4. Höchste Leistung in kürzester Zeit

Wenn z.B. eine Fernschachpartie an eine kritische Stellung kommt, möchte man kurzfristig die Analyseleistung drastisch steigern. Mit der Cloud kann man jetzt selbst mit dem kleinsten Notebook per Mausklick eine Reihe von starken Engines auf großen Maschinen anfordern.

"Let’s Check”

Mit Hilfe der Informationen von Let`s Check können Sie komplexe Stellungsanalysen deutlich beschleunigen. Jede Schachengine hat bei der Nutzung von Let`s Check direkten Zugriff auf alle Analysen und Informationen, die von anderen Anwendern auf dem Server gespeichert wurden. Viele Nutzer setzen für die Analyse sehr leistungsfähige Maschinen ein, von dieser Analysearbeit kann jeder Let`s Check Nutzer profitieren.

Was kostet es?

  1. Der Anbieter legt eine Buchungsgebühr für die Engine fest, sie kann auch Null Dukaten betragen.
  2. Der Anbieter legt einen Basispreis pro Minute fest. Aktuell [August 2019] liegen die Preise bei 0,01 bis 0,65 Dukaten (10 Dukaten = 1 Euro), d.h. Sie zahlen für die teuerste Engine 39 Cent, wenn Sie eine Stunde für Sie rechnet.
  3. Wenn eine Engine „besetzt“ ist, können  einen höheren Preis als den Basispreis bieten und dann den Zuschlag für die Anmietung der Engine bekommen. Sie können auch ein oberes, automatisches Limit für Ihr eigenes Gebot eintragen, so dass Sie im Falle des Falles bis zu einer bestimmten Preishöhe automatisch mitbieten können.
  4. Garantierter Preis pro Minute: Der Anbieter kann einen Festpreis festlegen, bei dem Sie nicht überboten werden können und die Engine so lange nutzen können wie Sie wollen.

Sie können die Analyse mit der Engine jederzeit beenden, zum Beispiel, wenn Sie nicht mit den Ergebnissen zufrieden sind. Auf diese Weise können Sie verschiedene Engines kurz und ohne jegliches Risiko ausprobieren.

Was bedeuten die farbigen Buttons vor den Engines in der Liste?

Engine Status

  • Grüne Medaille: Die Engine ist verfügbar: Mit Doppelklick mieten sie die Engine.
  • Gelbe Medaille: die Engine wird gerade genutzt, aber Sie könne mit einem höheren Gebot die Engine anmieten. Wichtig! Jedes Gebot kostet eine zusätzliche Gebühr in Höhe des aktuellen Minutenpreis. Die Gebühr wird auch berechnet, wenn Ihr Gebot nicht erfolgreich ist. Die Idee dahinter ist, auf diese Weise den aktuellen Nutzer vor destruktiven Geboten zu schützen. Sollte Ihr Gebot nicht den Zuschlag erhalten, so können Sie sich in die Warteliste ("Queue") setzen. In diesem Falle würde die Engine dann sofort geladen, sobald der vorige Benutzer sie wieder frei gibt. Ist in diesem Moment ein Brettfenster mit einer Position geöffnet, so beginnt die Engine dann unverzüglich automatisch mit der Analyse dieser Position.
  • Rote Medaille: Die Engine ist in Benutzung und kann nicht durch höhere Gebote angemietet werden, weil der aktuelle Benutzer den Festpreis bezahlt hat.

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Was muss ich bei der Anmietung beachten?

Mit Doppelklick auf eine „grüne“ Engine, mieten Sie sie an. Es öffnet sich ein Dialogfenster, indem Sie alle Parameter bezüglich des Preises eingeben können (Maximale Rate, Budget, ggf. Festpreis eintragen). Nachdem Sie auf "OK" gedrückt haben, können Sie dann die Engine nutzen. Um die Benutzung der Engine zu beenden, klicken Sie dann bitte im selben Dialogfenster (es bleibt während der Benutzung im Hintergrund geöffnet), auf den "STOP"-Knopf. Dadurch wird die Nutzung und natürlich auch die Bezahlung sofort beendet.

Was ist eine „Private Cloud Engine“?

Wenn Sie einen leistungsstarken PC zu Hause haben und mit dem Notebook unterwegs sind,  können Sie sich mit dem Notebook über die Cloud verbinden und so die häusliche Rechenpower mobil nutzen!  Sie starten auf Ihrem PC, mit dem Sie die Engine in der Cloud anbieten möchten, ChessBase 17, Fritz oder Komodo.

  • Verbinden Sie sich mit ihrem Benutzernamen für den ChessBase Account.
  • Klicken Sie auf Engines -> Cloud Engine öffnen.
  • Klicken Sie auf Private Engine anbieten und wählen Sie die Engine aus, die Sie in der Cloud anbieten möchten. Fertig.

Sie können auch ihre eigene Engine privat von einem anderen Computer aus nutzen. Dafür öffnen Sie das Cloud Engines Fenster auf einem anderen Computer und verbinden sich mit dem demselben ChessBase Account. Ihre private Engine erscheint nun blau markiert in der Liste. Mit Doppelklick starten Sie die Engine (natürlich kostenlos!)

Wie biete ich selbst eine Engine zum öffentlichen Gebrauch an?

  • Öffnen Sie ChessBase 17 und loggen sich mit Ihrem ChessBase Account ein.
  • Klicken Sie im Menü Start auf Cloud -> Engine Cloud.
  • Es öffnet sich das Fenster mit der Liste aller in der Cloud angebotenen Engines.
  • Klicken Sie hier auf Engine öffentlich anbieten:

Klicken Sie auf Eigene Cloud anbieten und wählen Sie diejenige Ihrer Engines aus, die Sie gern anbieten möchten.

Wählen Sie die Engine aus, die Sie anbieten möchten (in unserem Beispiel habe ich Fritz 16 gewählt) und bestätigen die Auswahl mit OK.

Fritz 16 als Engine anbieten

Im Dialogfenster können Sie dann die Preise für die Vermietung festlegen:

Einnahmen festlegen

Tipps für Engine-Anbieter

Verlangen Sie am Anfang am besten eine niedrige oder am sogar kostenlose Buchungsgebühr, wenn Sie Ihren Computer zum Analysieren anbieten. Das ermöglicht Ihnen, wenn Sie noch neu sind in kürzerer Zeit mehr "Erfahrungspunkte" zu sammeln. Sie werden trotzdem Dukaten verdienen, weil es auch Benutzer geben wird, die Ihre Engine zum Festpreis pro Minuten mieten werden, damit sie ungestört so lange analysieren können wie sie möchten, ohne überboten zu werden. Es wird auch mal vorkommen, dass ein Benutzer Ihre Engine nur für eine oder zwei Minuten ausleiht, um sie auszuprobieren. Aber auch das ist okay und wird Ihnen dabei helfen bekannt und beliebt zu werden. Sobald Ihre Engine und Ihr Rechner sich in der Engine Cloud etabliert haben und etwas bekannter geworden ist, können Sie die Buchungsgebühr entsprechend anheben und Ihre Engine zu einem niedrigen Minutenpreis anbieten, um seriöse Nutzer dazu zu ermutigen, Ihre Engine auch mal für ausgiebigere Analyse-Sessions zu nutzen.

Ihre Chancen, viele Interessenten zu finden, könnten steigen, wenn Sie Engines anbieten, die andere Nutzer noch nicht oder nicht häufig anbieten. Viele Nutzer analysieren auch gern mit mehreren Engines parallel. Der Faktor des Klonens hat zur Folge, dass viele Engines sehr ähnlich spielen. Sie sind darauf optimiert worden, besonders stark bei Computerschach-Matches abzuschneiden. Für die Analyse menschlicher Partien allerdings, sind eher Engines beliebt wie, z. B. Deep Junior oder Komodo.

Der Server identifiziert Ihre Engine über Ihren Namen, den Namen der Engine und die Information über die Hardware auf die die Engine läuft. Auf dieser Basis wird das System die durchschnittliche Rechengeschwindigkeit in Knoten berechnen und auch die "Likes" ("gefällt mir"-Bewertungen) der Benutzer für Sie sammeln und anzeigen..

Häufig gestellte Fragen

Kann ich eine Engine auch nutzen, ohne dabei Dukaten zu bezahlen?

Natürlich! Die eigene Engine in der Cloud ist natürlich kostenlos und es gibt Anbieter, die ihre Engines kostenlos anbieten.

Kann ich auch einen niedrigeren Dukaten-Preis bieten als den aktuellen Preis pro Minute? Kann man Preise aushandeln?

Sie können jederzeit ein Gebot platzieren. Der Anbieter erhält dann eine entsprechende Benachrichtigung und Sie können sogar einen niedrigeren als den angebotenen Preis bieten. Wenn der Anbieter einverstanden ist, können erhalten Sie dann automatisch den Zuschlag und die Engine wird geladen. Wir empfehlen, das Brettfenster mit der Partie oder Stellung, die Sie analysieren möchten bereits in ChessBase 17 geöffnet bereit zu halten. Dann würde die Engine automatisch sofort mit der Analyse beginnen, sobald sie für Sie freigeschaltet wurde und Sie verlieren keine Zeit.

Kann ich die Zeitspanne begrenzen während der ich die Engine benutzen möchte?

Sie können das Dukaten-Budget vorgeben und dadurch die Nutzungszeit begrenzen. Sobald das Budget aufgebraucht ist, wird die Engine sofort gestoppt. Die bis dahin erhaltenen Analysen werden dann automatisch in der Notation Ihrer Partie gespeichert.

Kann ich mit der Engine auch an Engine Matches teilnehmen?

Ja, können Sie! Die Engine Cloud ist ein interessanter Autoplayer. Sie können auch taktische Analysen mit den Engines aus der Engine Cloud vornehmen oder im Engine Raum von Playchess.com damit gegen andere Engines antreten. Richtige "Engine Turniere" sind noch nicht vorgesehen. Wenn Sie ein Engine Duell gegen eine andere Engine spielen, empfehlen wir Ihnen den garantierten Minutenpreis zu wählen, damit Sie die Engine auf keinen Fall während des Matches verlieren.

Kann ich meine Engine auch einem privaten Kreis von Nutzern anzeigen lassen?

Im Dialogfenster das sich öffnet, wenn Sie öffentlich eine Engine anbieten und in dem Sie die Parameter festlegen können Sie auch eine Liste zur privaten Anbietung für ein einen begrenzten Benutzerkreis konfigurieren: Eingeschränkter Nutzerkreis.

Eingeschränkter Nutzerkreis

Was bedeutet "Erfahrung" (eines Anbieters)?

Für diese Bewertung wird die Gesamtzeit in der die Engine bisher angeboten wurde, die Anzahl verschiedener Benutzer und die positiven Bewertungen der bisherigen Benutzer ausgewertet und auch die Anzahl der Dukaten die bisher mit der Engine verdient worden sind, so dass andere Benutzer einen Eindruck haben, ob es sich eher um eine neue oder eine schon lange etablierte und beliebte Engine handelt.

Kann ich mehr als eine Engine zur Zeit auf ein und demselben Rechner anbieten?

Nein, das ist nicht möglich. Wir möchten garantieren, dass jedem Nutzer (also nur einem pro Computer und Engine) die maximale Stärke sowohl der Hardware als auch der Engine zur Verfügung gestellt wird damit die Qualität der Analyse so hoch wie möglich ausfällt.

Kann ich mehr als eine Engine aus der Cloud gleichzeitig für meine Analyse benutzen?

Ja, auf jeden Fall! Die Arbeit mit gleichzeitig analysierenden Engines macht nun richtig Sinn. Parallel laufende Cloud-Engines können nämlich ohne jeden Leistungsverlust verschiedene Aufgaben übernehmen. Zum Beispiel: Eine Cloud- Engine wird im langsameren Mehrvariantenmodus betrieben, um zu untersuchen, wie scharf die Stellung ist. Eine andere läuft mit nur einer Hauptvariante und erreicht dann hohe Tiefen als taktischer Scout.

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