ChessBase 17 - Megapaket - Edition 2024
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Keres selbst schien diesem perfekten Ergebnis jedoch keine allzu große Bedeutung beizumessen. In seinem Buch mit seinen besten Partien schreibt er mit typischer Nüchternheit und Zurückhaltung: "Meine schachliche Tätigkeit [1942] begann mit der Teilnahme an der Meisterschaft von Estland in Tallinn ..., wo es mir gelang, alle 15 Partien zu gewinnen." (Paul Keres, Ausgewählte Partien 1931-1958, Variant Verlag 1983 [Erstauflage 1964] S. 174) Allerdings nahm er keinen einzigen dieser 15 Siege in seine Partiensammlung auf.
Dafür äußerte er sich über sein Spiel im Jahr 1942 generell kritisch: "Es war ersichtlich, dass sich die schweren Kriegsjahre denkbar ungünstig auf mein Spiel ausgewirkt hatten. In den gespielten Partien fehlte es an Frische und Ideenreichtum, im technischen Teil kamen mehrere grobe Ungenauigkeiten vor." (Keres, S. 174)
Paul Keres 1943 |
Vielleicht hat Keres bei dieser strengen Selbstkritik große Turniere mit starken Gegnern vor Augen gehabt, denn bei der estnischen Meisterschaft 1942 spielte Keres souverän und gewann seine Partien fast nach Belieben. Er überrannte seine Gegner im Angriff, er überspielte sie positionell oder besiegte sie im Endspiel. Keres’ Spiel in Tallinn 1942 wirkt ungekünstelt, gradlinig und stark und liefert eine ganze Reihe guter Beispiele, die zeigen, wie ein Spitzenspieler schwächere Gegner risikolos besiegt.
Hier ein Beispiel für einen lehrbuchartigen Angriff:
Und hier ein Beispiel, wie Keres eine ausgeglichene Endspielstellung gewinnt:
Diese Partie hätte leicht Remis ausgehen können, aber wirklich schlecht stand Keres im gesamten Turnier nur ein einziges Mal. Gegen Feliks Kibbermann hatte er in der Eröffnung zu leichtsinnig gespielt und einen Bauern verloren, für den er anschließend nicht genügend Kompensation bekam. Doch im Mittelspiel unterlief Keres’ Gegner dann ein schwerer taktischer Fehler, der ihn die Partie kostete.
Diese Partie wurde in der 9. Runde gespielt, aber nach diesem Beinah-Ausrutscher lief wieder alles glatt und Keres siegte am Ende mit 15 Punkten aus 15 Partien. Natürlich ist dieser 100-Prozent-Sieg wegen der insgesamt schwachen Gegnerschaft kein wirklich großer sportlicher Erfolg, aber 15 Punkte aus 15 Partien zu erzielen ist und bleibt ein bemerkenswertes Ergebnis.