22.03.2021 – Der Zweite ist der erste Verlierer, heißt es oft. Nicht bei der DSOL. Hier erreichen die ersten Beiden die K.o-Phase. Und das "schwarze Pferd des Abstiegs" wird hier auch nicht geritten - kein Team wird in eine untere Liga verbannt. Olaf Steffens mit seinem Überblick über die 6. Runde der DSOL und neuen Idee (z.B. ESOL). | Foto: Olaf Steffens
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"Wohin des Wegs, hurtiger Gesell? Nur zwei Tore führen ins Viertelfinale."
Der Zweite ist der erste Verlierer, heißt es mitunter, doch anders ist es beim Deutschen Schach-Onlineliga Invitational (DSOLI). Gleich zwei Mannschaften rücken hier weiter ins Viertelfinale, zwei Gewinner bei acht Teams, das ist doch schon einmal eine nette Geste der Ligaleitung in all ihrer Weisheit, ebenso wie die Tatsache, dass auch niemand in eine untere Liga verbannt wird, wenn es mal nicht so läuft. Abstieg ist ein schwarzes Pferd? Nicht so in der DSOL.
Vielleicht könnte man auch gleich alle Mannschaften weiterkommen lassen ins Viertelfinale? Das wäre doch eine progressive, eine schöne Anerkennung für den Beitrag aller 3000 SpielerInnen zum gesellschaftlichen Kulturgut Schach.
Wer „macht es“ ins Viertelfinale, wer kommt weiter? Darüber werden wir am Ende dieser Woche sinnieren und befragen dafür natürlich auch gerne unser kostenloses Medium, das Liga-OLrakel. Darum – dranbleiben, weiterlesen.
Saisonende? Nein, nur ein Scherz – eine Runde haben wir ja noch! Foto: OSt
Montag, 15.März 2021: Das Land der starken Züge
Jörg Dahlmann wird als Fußballreporter bei SKY suspendiert, weil er mit Sophia Thomalla kuscheln möchte und – erschreckend, unverzeihbar, rassistisch - Japan das „Land der Sushis“ nennt.
Nach einer einwöchigen Werksschließung nimmt die DSOL in allen 13 Staffeln die Produktion wieder auf. Was wird hier in abendlicher Nebentätigkeit nicht alles hergestellt!
Innovative Eröffnungsideen, Endspielmanöver, Mattüberfälle entstehen in reicher Zahl, und ebenso werden in kreativer Teamarbeit einzügige Figureneinsteller und so manche Zeitnotdramen angefertigt.
Für den Weltmarkt mag die überwiegende Zahl der Produkte nicht zwingend geeignet sein, aber für den erfolgreichen Ideen-Export gibt es in Deutschland, dem Land der Bockwürste, ja Unternehmen wie zum Beispiel … Wirecard. Oder vielleicht auch Sky.
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In der Staffel 1D ruckelt sich der Hamburger SK wieder in die Spur – 2,5:1,5 im schwäbischen Ettlingen!
Alte Hanseaten-Hasen wird dies an eines der ersten Spiele des HSV mit Ruud van Nistelrooy erinnern – mit einem späten Tor von Van the Man gewann man damals auswärts beim VfB Stuttgart, und von dort ist es nach Ettlingen ja schon gar nicht mehr so weit.
Allerdings, der Form halber merken wir natürlich an, dass der Hamburger SK nicht der HSV ist, und der HSV spielt auch nicht (mehr) in der ersten Liga, und in der Staffel 1D der DSOL schon gleich gar nicht.
Was aber sagt der Hamburger SK (von manchen scherzhaft auch „kleiner HSV“ genannt)? Bei mehr als zehn Mannschaften am Start in allen Etagen könnte es vereinsintern schwerfallen, den Überblick zu behalten und alle ausreichend zu würdigen. Kein Problem aber für den kleinen HSV – auf ihrer neu gestalteten und sehr ansprechenden Webseite berichten sie:
Lennart Meylings HSK I (4:8 / 10) erspielte in der 1. Liga, Gruppe D beim SK Ettlingen seinen ersten Sieg, während Luis Engel am Spitzenbrett gegen den IM Janos Rosner zum ersten Mal verlor. Zu seinem Trost konnte Luis nach seiner schnellen Analyse die drei Partien seiner Mannschaftskameraden auf Felix Meißners Twitchkanal ziehen und zunächst das 1:1 am 2. Brett durch Jakob Weihrauch im Mattangriff feiern, dann die bessere Stellung von Michael Kotyk am 4. Brett mit einer Gewinnprognose ausstatten, die auch bald eintraf. Der Kapitän am 3. Brett hatte im Endspiel einen Freibauern auf a3 mehr, musste aber wegen seiner auf der 8. Reihe bedrängten Königsstellung mit einer Remis zufrieden sein – gern, denn es brachte den Mannschaftssieg!
Und wir schalten gerne zu GM Luis Engel, der das gesamte Match im Land der Käsespätzle bei lockdownchess auf Twitter live kommentierte. Hummel, hummel!
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In der 2D berlinert sich die Berolina Mitte weiter durch ihre Staffel und holt mit einem 2,5:1,5 bei Horst-Emscher zwei große Punkte – einen wichtigen Sieg gegen Beckerbursche Marco Becker fuhr dabei Katzenmausel ein, die ehemalige 1.Vorsitzende des Vereins, die im richtigen Nicht-Schach-Leben Katja Sommaro heißt. Damit ist für die Berolina das Viertelfinale gebucht, ebenso wie für den SC ML Kastellaun!
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In der Staffel 3A trafen sich der SK Langen und der SV Breitenworbis. Wir wollen den Spielverlauf nicht lang und breit auswalzen: Breitenworbis sicherte sich mit 1:3 einen lange erhofften Auswärtssieg. Die Ausrichter verließen mit Langen-Gesichtern den Turniersaal, und mit breiter Brust knipsten die Gäste ihre Endgeräte aus.
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Die beiden einzigen 4:0 heute: der SK Kelheim, und der SV Königsjäger SW!
Dienstag, 16.März 2021: So viel Schach muss sein
„Bremen. Nach einem Hinweis, dass sich in einem Lokal in der Hastedter Heerstraße mehrere Personen unterschiedlicher Haushalte zu einer Zusammenkunft eingefunden hätten, suchte eine Polizeistreife den Einsatzort Samstagnacht auf. Nach mehrmaligem Klopfen wurde die Hintertür geöffnet. Es waren auf den ersten Blick nur zwei Personen anwesend, darunter der Ladeninhaber. Bei der weiteren Inspektion des Cafés wurden die Beamten in der Küche fündig. Hier befand sich eine im Boden eingelassene Falltür, darunter versteckten sich in einem Kriechkeller zehn Männer. Diese hatten offenbar gemeinsam Brettspiele gespielt. Einen Mund-Nasen-Schutz trug zu diesem Zeitpunkt keiner.“
(aus DIE ZEIT vom 11.März 2021, Wann kommt die Polizei – Ein Deutschlandbild in 29 original Polizeimeldungen)
Ups, gemeinsam Brettspiele spielen … was für ein Spiel mag das gewesen sein? Und ob wohl auch Werderaner mit im Keller saßen? Zu meiner eigenen Anwesenheit im Kriechkeller möchte ich aus Datenschutzgründen leider keine Angaben machen, und kann für den fraglichen Abend auch trotz mehrerer Einsätze in der DSOL kein Alibi aufweisen.
Insgesamt aber, die Spielnot der Freunde des allgemeinen oder aber des königlichen Brettspiels scheint riesig zu sein … wann machen die Vereinslokale endlich wieder auf?
Vor etwas mehr als einem Jahr wurden in Bremen – und ganz Deutschland - die letzten Mannschaftskämpfe ausgetragen – puh, was für eine lange Zeit ist das bereits her. Historisch.
(Pardon, nur zur Erklärung – ich wurde zum Mittagessen in die Küche abberufen, und in der Zwischenzeit verfasste unsere Katze mit einem Sprung auf die Tastatur diese irisierenden Zeilen. Wir wollen hier natürlich niemanden von der Mitarbeit abhalten, auch unsere Katze nicht. Vielleicht kann jemand ja deuten, was sie damit anmerken möchte?)
Katze auf f2? (Foto: OSt)
Zurück zum Text: vor gut einem Jahr also, in den seligen Prä-DSOL-Zeiten, wurde noch so richtig echt gespielt, mit echten Figuren, Brettern, Menschen. Erinnern wir uns kurz daran, hoffend, dass es bald mal wieder zurück geht zum alten Schach-Normal.
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Und sonst so?
- Der SV Dinslaken setzt sich in der 1A mit 2,5:1,5 erfolgreich, aber knapp gegen den SK Herzogenaurach durch – es sieht gut aus für das Team aus dem Land der Karnevalshüte, mit dem zweiten Platz hinter der schwäbischen Talentschmiede Deizisau ist das Viertelfinale in Reichweite.
- Der SC Aurich trifft in einem historischen Nordduell auf die nur ganz knapp nicht in Bremen ansässigen SF Achim – die Punkte bleiben in Friesland, 3:1 für Aurich in der 7C.
Den Ehrenpunkt für seine Achimer holte Leonid Bussler mit einer punktgenau eingesetzten Dosis Taktosan:
- Spektakuläre Koinzidenzen im Ostwestfälischen: nur zwei Vertretungen bundesweit können heute mit 4:0 gewinnen, eine davon ist die dritte Mannschaft des SK Blauer Springer Paderborn in der 10C, die ebenso mit 4:0 gewinnt wie … gleichfalls der SK Blauer Springer Paderborn 5 in der 13B! Rätselhaftes Ostwestfalen. Dies alles begab sich allerdings, wir wollen es nicht verschweigen, sehr zum Leidwesen des SK Herzogenaurach 3 sowie der SG Porz 9.
- Triumph des Salzes in der 6D: sowohl der SC Badsalzdetfurth als auch der SC Bad Salzuflen raffinieren ihre starken Züge am Brett zu insgesamt vier Mannschaftspunkten gegen SK Paderborn 2 und Roter Turm Altstadt München 2. Chapeau, Chapeau.
Tabellenführer aber bleibt der SC Tigerli PP Aachen, da kann man noch sehr nachsalzen. Oder den Kaffee umrühren lassen.
Mittwoch, 17.März 2021 Magnus Carlsen Invitational im nördlichen Internet
Onlineschach, überall Onlineschach – was ist denn da los? Selbst der Meister der Welt arrangiert mit dem Magnus Carlsen Invitational (MCI) sein eigenes Einladungsturnier. Dazu hätte ich ja auch mal Lust, aber es würde sicher niemand kommen, zumindest Anish Giri nicht, und weder von der notwendigen Computertechnik und noch viel weniger vom dazugehörigen Schach habe ich so richtig Ahnung.
Mit dem MCI bekommt das Deutsche Schach-Onlineliga Invitational (DSOLI) des Abend natürlich erheblich Konkurrenz, es soll ZuschauerInnen geben, die lieber im Land der Fjorde zuschauen als an heimischen Live-Brettern.
Dabei wird auch beim DSOLI sehr hübsch kommentiert – und das sehen wir uns wieder an mit Sebastian Siebrecht an diesem Freitag!
Es wird im Übrigen schon wieder allerhöchste Eisenbahn, den Menschen und MacherInnen hinter den Kulissen ein wenig Bühne zu geben, arbeiten Sie meist doch im Verborgenen, unter Tage sozusagen, und vielfach nimmt man das einfach (und gefährlicherweise) als gegeben hin. Ist aber nicht so.
Darum sprechen wir heute mit Holger Lieske, stellvertretend für alle netten Chessbase-Administratoren und Liga-Systemoperatoren, die den DSOLI-Laden allabendlich so schwungvoll in Betrieb halten!
(Das sagen wir auch mit Dank an Chessbase selbst – das ist großartige Unterstützung für, nun ja, den gesamten deutschen Schachsport!)
Hallo Holger! Wenn so eine DSOL-Woche in Gange ist, wie viele Abende bist Du dann im Einsatz, und wie viele Stunden sind es pro Tag? Was kommt dabei für Dich/ für Euch zurück, wie positiv wird Dein Einsatz so gewürdigt?
Emine Yanik und ich sind eigentlich jeden Abend bei der DSOL dabei. Wenn ich sonst des Öfteren Wochenendschichten hatte, dann in der DSOL-Zeit immer Montag bis Freitag, von 18:30 bis ca. 22:30. Die Vorbereitung des Spielabends fängt ca. 17:00 Uhr mit den technischen Vorbereitungen der Übertragungen im Übertragungsraum auf Playchess und für live.chessbase.com an.
Ich denke viele Vereine sind dankbar, dass es so ein Angebot vom DSB in Kooperation mit ChessBase gibt. Mit und neben der Quarantäne Liga auf LiChess, die vielleicht ein wenig lockerer organisiert ist, ist die DSOL mit der längeren Bedenkzeit, den DSB Offiziellen und dem gesamten Aufwand doch eher der Spielbetrieb, der an den regulären Spielbetrieb anknüpft. Viele Vereine haben in der Pandemie zu kämpfen, vielleicht auch um das Überleben generell. Die DSOL kann ihren Teil dazu beitragen
Ich persönlich bekomme das Feedback in den Zoom Calls mit. Das Klima Organisatoren mit Mannschaftsführer und umgekehrt ist mehr als gut. Die Arbeit ist teils stressig, aber man freut sich auf die Abende, ohne Einschränkungen. Ein positives Feedback ist: In Zoom ist viel weniger los, als noch 2020. (Foto: Holger Lieske auf großer Chessbase-Expedition nach Helgoland, 2004)
Was passiert denn so, an kleinen Geschichten rund um die Partien?
Eine Anekdote die unter den Verantwortlichen für Erheiterung gesorgt hat:
Die Aufstellung muss bis 19:15 gemeldet werden. Um 19:10 werden die Offiziellen der DSOL dann so langsam nervös, ob bis 19:15 alles erledigt ist. Notfalls wird angerufen und um Abgabe der Aufstellung gebeten. Ein User aus Deggendorf, der nahezu jeden Abend im Zoom Call anwesend ist, hat sich dann mal einen Spaß erlaubt. Er hat extra nicht frühzeitig aufgestellt und Gregor Johann, der Bundesturnierdirektor, hat ihn dann angerufen. Auf die Frage, warum er dann nicht abgegeben hat, antwortete der Mannschaftsführer: "Ich wollte mal einen Offiziellen vom DSB sprechen!". Der Mannschaftsführer selbst ist Nationaler Schiedsrichter.
Gibt es da besonders stressreiche Situationen auch? (außer der, die Du beschrieben hast ... mit der Mannschaftsmeldung um 19.10 ... :-)
Ab 18:30 Uhr prüfen wir dann die Aufstellungen der Mannschaften, ob abgegeben oder nicht. Ein wesentlicher Teil der Arbeit ist zu prüfen, ob die Mannschaftsleiter mit der neuesten Version des Desktop-Clients/Software eingeloggt sind bzw. ob die Mannschaftsführer der Heimmannschaft überhaupt anwesend sind.
Der Rundenstart kann dann ein Nadelöhr werden, falls technisch etwas nicht funktioniert wie es sollte. Aber die Situation hat sich im Vergleich zur ersten Saison dramatisch verbessert.
Hast Du das Gefühl, Cheating ist ganz gut im Griff in der DSOL?
Ich persönlich gehöre nicht zum Anti-Cheating-Team, aber ich denke, das kann klar mit „Ja" beantwortet werden. Der Gruppenzwang durch den Verein ist hoch.
Gecheatet wird nicht! (Foto: OSt)
Die Preise der letzten Saison mit ChessBase 15 waren schon attraktiv, aber dafür zu cheaten, mit all den negativen Folgen? Letztendlich ist die DSOL ein Ersatz für die Mannschaftskämpfe.
Mitglied des Anti-Cheating-Teams zu sein, ist eine der Aufgaben in der DSOL, die am meisten stressen, vom Zeitaufwand abgesehen. Ich habe das selber auf Playchess mehr als zehn Jahre gemacht. Es ist keine exakte Wissenschaft und man selbst hat oft Bedenken, ob die Entscheidung, ob positiv oder negativ, richtig gewesen ist.
Glückwunsch auch zum (von außen gesehen) sehr überzeugenden technischen Ablauf der Spiele - anders als evtl noch in der ersten Staffel des Turniers. Die Partien laufen alle gut, auch im Browser! Habt Ihr da noch viel dran geschraubt und optimiert seit der letzten DSOL?
Die Entwicklung und Anpassungen läuft fast alles über Lutz Nebe. Lutz ist an den Spielabenden dabei und kann sofort auf Problem-/Fehlersuche gehen, falls was ist.
Bist Du bereit für eine europaweite ESOL-Liga, beim nächsten Mal?!
Davon höre ich zum ersten Mal. Aber ja, das wäre eine weitere und auch größere Herausforderung.
Holger, vielen Dank Dir, und weiter gutes Betreuen der DSOL!
- in der 6C ein Duell mit sehr vielen H, einem Buchstaben, der ebenso wie Partieanfänge mit dem h-Bauern gerne unterschätzt wird:
SC Heideck-Hilpoltstein – Hamburger SK 5 0,5:3,5
- Und in der 7D auch!
SK Heidenau 2 – Hamelner SV 2 1:3
Die Hamelner drängen damit machtvoll Richtung Viertelfinale und sie wollen den Pokal – ein kurzweiliger Bericht findet sich auf Ihrer Homepage.
In dieser für das Onlineschach nicht untypischen Kampfpartie trägt Michael Krumschmidt für Hameln den Punkt nach Hause.
Donnerstag, 18 März 2021: Der frühe Vogel stellt die Uhr
06:15 Uhr, raus aus den Federn! Wie schön hell es draußen schon ist, im Winter fing es ja erst zwei Stunden später an zu dämmern. Schade, dass die Uhren bald schon wieder zurückgestellt werden.
Licht und Schatten heute in den allerhöchsten Ligen, große Namen treffen aufeinander!
In der 1D: SK Zehlendorf – Kölner SK Dr. Lasker
Helmut Flöel, Teamchef und Berliner Urgestein, kündigte die Begegnung im heimischen Hans-Rosenthal-Haus wie folgt an:
Nur der Sieger hat den 2. Platz sicher, der Verlierer muss sich mit einem Nichtqualifikationsplatz zufriedengeben. Natürlich gehen wir als Favorit in das Match, aber die Niederlage gegen Johanneum Eppendorf hat gezeigt, bei Viererteams alles möglich ist.
Am Ende gab es nüscht zu murren auf Seiten der Berliner – mit 3:1 nahmen sie den Kölner Gästen beide Punkte ab und zogen ihnen in der Tabelle auch um ebenjene zwei Punkte davon. Damit sind sie uneinholbar wie die Münchner Über-Bayern, die mit 2,5:1,5 gegen Bickenbach ebenfalls gewannen – beide Traditionsmannschaften sind somit qualifiziert für die Runde der besten Acht. Freuen wir uns schon drauf!
Da auch Zehlendorfzwo beim 4:0 gegen Porz 2 beide Punkte einfuhr, hat an diesem Abend sicher nur wenig gegen eine schöne Berliner Weiße gesprochen.
Der SC Zitadelle Spandau dagegen wird es beim Gänsewein belassen haben, kehrten die Hauptstädter doch mit einem 3:1 vom neuen Tabellenführer Werder Bremen zurück. Als Lichtbringer für Spandau allerdings erwies sich Marko MauMaux Perestjuk (an der Spree liebt man Katzennamen!), der GM Romain Edouards Stellung an Brett Eins mehr und mehr verdunkelte. Ich sag´ s ja immer – passt mir uff bei den Berlinern!
Partie:
Nur zu dokumentarischen Zwecken sei erwähnt – der SV Werder III unterlag zu seinem eigenen Bedauern knapp, aber letztlich deutlich verdient bei der TSG Taucha. Wie kommt man als Partizipant eigentlich in den Spielsaal, und wo meldet man sich an? Das nachfolgende Live-Video verrät intime Details aus der Players Zone.
Link zum Video:
Und nun ist es Zeit für ...
Die DSOL 4:0 Ehrentafel dieser Woche – wir gratulieren!
(in dieser Woche nur mit 10 Teams – offenbar haben alle Gegner reichlich trainiert?)
SK Kelheim SV Königsjäger SW SK Paderborn 3 SK Paderborn 5 Tus Varrel SC Heuchelheim SK Bickenbach 2 SK Zehlendorf 2 Werder Bremen 5 SG Porz 3
Freitag, 19 März 2021: Du bist mein Nordstern
Keine Ligarückschau möchte natürlich enden ohne den Blick auf SchachdeutschlandTV, dem Haussender des Deutschen Schachbundes, der in loser Folge Highlights des aktuellen Schachgeschehens würdigend auf unsere Bildschirme bringt.
Auch an diesem Freitag war wieder Schauzeit mit viel Schach, und unser Host ein weiteres Mal Großmeister Sebastian Siebrecht – doch nicht nur er allein!
Einmal mehr hat er sich Gäste eingeladen aus Nah und aus Fern, so dass Sebastian dieses Mal mit prominenten Vertretern aus Hamburg (Christian Zickelbein vom HSK), Berlin (Martina Skogvall, SF Berlin) und Bremen (Jonathan Carlstedt von den Werdertigers) im Gespräch war.
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Mit dem Eckernförder SC und gleichfalls Schleispringer Kappeln finden sich in der DSOL – wir hatten es schon erwähnt – zwei veritable Nordlichter aus dem Land der Wattwurm-Sushis, eines noch nördlicher als das andere, beide aber strahlend hell in ihrer Punktausbeute.
Tabellenführer-Besieger!
Eckernförder schickte am Freitag Lehrte 2 mit einem 3,5:0,5 zurück in die Norddeutsche Tiefebene und festigte damit seinen formidablen dritten Rang in der 4D. Da passt es gut, dass Arne Kähler den Schachboxer (!) und h-Bauern-Eröffner (!!) Tim Bendfeldt und seinen ESC just am selben Tag schon porträtierte!
Die Schleispringer aus Kappeln dagegen fischten beim unerwarteten 3:1 gegen Weiße Dame Borbeck, den Tabellenführer aus dem Land der Kohlen, zwei weitere Punkte aus dem großen Topf und stehen nunmehr im sorgenfreien Mittelfeld der 6A, vor dem SV Lurup Hamburg, dem Burger SK aus Sachsen-Anhalt, dem unterfränkischen SK Gerolzhofen, und – auch wenn die Erwähnung schmerzt – vor dem SC Wittstock, unter dessen Dach ja mit Schiedsrichterin Sandra Schmidt und Bundesturnierdirektor Gregor Johann auch einige schachliche Prominenz ihre Heimat hat.
Eine Runde aber ist noch zu spielen, und da kann noch viel passieren, am Schachbrett!
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So wie Wittstock haben alle Vereine die Möglichkeit, ihre Punkte in der siebten, der (schnüff) schon wieder letzten regulären DSOL-Runde noch etwas aufzubessern. Das heißt, nur noch einmal spielen, dann geht die Liga in einen erneuten Lockdown, ganz wie der Rest des Landes – keine richtig guten Aussichten. Wir sollen wohl versuchen, das Beste draus zu machen – irgendwann muss es ja mal wieder besser werden.
Für heute ein wissenschaftlicher Blick auf unsere Vorbilder in den obersten Ligen 1A, 1B, 1C und natürlich 1D. Wie stehen die Chancen auf das Viertelfinale? Dazu befragte ich unser hauseigenes Medium Oli im Rahmen einer Selbstauskunft.
Unser Medium (rechts) bei einer Werder Monatsblitz Séance (der vorerst letzten im März 2021)
Versierte Vorhersagen des Liga-Olirakels:
1D Bayern München durch, SK Zehlendorf auch durch – willkommen im Viertelfinale!
1C Fünf Mannschaften könnten hier noch durchstarten – Porz (9 Punkte), Werderzwo (8 Punkte), der SK Münster (8 Punkte) sowie die SG Osnabrück (7) und der SK Rinteln (7). Das Olirakel berechnet daher für jede Équipe 20% Chancen auf das Weiterkommen – das muss reichen.
1B Werder 1 durch, SG Leipzig auch durch – souverän, souverän!
1A Die Deizisau Junioren kreisen über der Liga und ins Viertelfinale, wahrscheinlich gefolgt vom SV Dinslaken. Oder vom SV Osnabrück. Eher aber von Dinslaken.
Nächste Woche wissen wir ohnehin mehr über die Lagen in den Ligen – dann brauchen wir auch die Orakel dieser Welt nicht mehr zu belämmern. Wer die Endergebnisse der DSOL aber schon jetzt genauer eruieren möchte, befrage gerne Bad Homburger Original-Liga-Orakel – wenn irgendwo schachliche Prognosekunst beheimatet ist, dann dort im Taunus!
Olaf SteffensOlaf Steffens, Diplom-Handelslehrer, unterrichtet an einer Bremer Berufsschule. FIDE-Meister seit 1997, ELO um die 2200, aufgewachsen in Schleswig-Holstein. Spielte für den Schleswiger Schachverein von 1919, den MTV Leck, den Lübecker Schachverein, die Bremer Schachgesellschaft und nun für Werder Bremen. Von 2012 bis 2021 Manager des Schachbundesliga-Teams des SV Werder Bremen. Bloggt seit 10 Jahren auf www.schach-welt.de und VeganeSchachkatzen.de.
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