ChessBase 18 – Einsteigertipps Teil 12: Pfeile und Markierungen

von Stefan Liebig
04.05.2025 – Haben Sie es in den ChessBase-Videos auch schon bewundert, wie schön die Autoren Felder einfärben und Pfeile einfügen? Möchten Sie das auch so einsetzen können? Wir zeigen Ihnen in dieser Tutorialfolge, wie Sie Ihre eigenen Analysen in ChessBase 18 mit anschaulichen grafischen Elementen verbessern können.

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Meine Großeltern sagten immer: „Zu viel und zu wing ist immer een Ding!“ Das schlesische Sprichwort will uns sagen, dass weder zu viel noch zu wenig von etwas gut ist – es sollte immer das gesunde Mittelmaß angestrebt werden. Eine Erkenntnis, die nicht nur im Alltag nützlich ist, sondern auch beim Einsatz von Stilmitteln bei der Analyse mit ChessBase 18. Wollen Sie also Pfeile und Markierungen einsetzen, gilt dasselbe, wie beim Markieren von wichtigen Textstellen in Büchern: Ist hinterher alles bunt, unterstrichen, mit Ausrufezeichen versehen und eingekreist, hilft das auch keinem weiter.

Allerdings gilt auch, wie eigentlich immer, dass jeder seinen eigenen Weg finden muss – wir zeigen Ihnen hier zunächst einige Möglichkeiten und anschließend, wie das alles technisch funktioniert:

Wird nicht jede Schachpartie durch Fehler entschieden? Absolut. Aber die meisten Spieler begreifen nie wirklich, dass sie immer wieder die gleichen Fehler machen.

Pfeile und Markierungen einfügen

Hier sehen wir den Kipppunkt der Partie Filipovic gegen Neumann:

Wie im Enginefenster zu sehen ist, gibt es unter den vier Zügen, zwischen denen der weiße König wählen kann, zwei gute und zwei schlechte. In der Partie entschied sich Weiß für den schlechtesten, was auch am gelben Balken in der Stellungsbewertung erkennbar ist. 

Für eine Analyse ist dieser Wendepunkt natürlich entscheidend. Man könnte nun aus weißer Sicht einige Dinge sichtbar machen wollen:

Sobald Sie erste Pfeile und Markierungen in die Analyse einfügen, erscheint in der Notation ein kleiner, bunter Kreis, der dies anzeigt. So können Sie schnell einen Überblick über die wichtigen Partiephasen erhalten, indem Sie direkt auf die Züge vor der Markierung klicken.

Im Screenshot sehen Sie jeweils zwei grüne und zwei rote Pfeile. Sie zeigen die beiden guten Züge in Grün und die beiden schlechten in Rot an. Spontan kommt vielleicht die Frage auf: Warum kommt h2 nicht in Betracht? Die Antwort liegt auf der Hand, weil die schwarze Dame das Feld kontrolliert. Man kann also die bildliche Kommentierung noch erweitern:

Hier sind nun noch die Felder für den König markiert und der rote, von der Dame ausgehende Pfeil zeigt, warum der König h2 nicht betreten kann. Außerdem wurde noch mit einem beidseitigen Pfeil in Orange verdeutlicht, dass sich die beiden Damen gegenseitig bedrohen. 

So aber vielleicht besser nicht:

Hier scheinen die Pferde doch etwas mit dem Analysierenden durchgegangen zu sein: Neben den konkreten Königszügen wurden nun auch noch weitere Drohungen (rote Pfeile: Dxc5 oder ...f1 mit Umwandlung eingefügt). Außerdem auch noch Angriffsideen von Weiß (gelbe Pfeile: Dame und Turm zum Mattangriff auf die siebte Reihe) und von Schwarz (blaue Pfeile: Läufer-Dame-Batterie auf der Diagonale b8-h2). 

Beurteilen Sie selbst, ob das hilfreich oder des Guten zu viel ist ...

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Pfeile einfügen

Zum Pfeile einfügen gehen Sie auf das Feld, auf dem ein Pfeil beginnen soll und ziehen Sie den Pfeil so weit, wie er erscheinen soll. Sie können an diesen Pfeil dann auch sofort einen gleich- oder andersfarbigen Pfeil anschließen – siehe das Beispiel des weißen Turmes im letzten Screenshot, der zunächst mit zwei gelben Pfeilen nach b7 gelangt und dann mit der Dame und per rotem Pfeil auf der siebten Reihe droht.

Um Pfeile farbig festzulegen, haben Sie folgende Möglichkeiten:

  • Grüner Pfeil: ALT + LINKE Maustaste gedrückt halten und zum Zielfeld ziehen
  • Gelber Pfeil: ALT + STRG + LINKE Maustaste gedrückt halten und zum Zielfeld ziehen
  • Roter Pfeil: ALT + SHIFT + LINKE Maustaste gedrückt halten und zum Zielfeld ziehen
  • Blauer Pfeil: ALT + RECHTE Maustaste gedrückt halten und zum Zielfeld ziehen
  • Oranger Pfeil: ALT Gr + RECHTE Maustaste gedrückt halten und zum Zielfeld ziehen

Felder markieren

Um ein Feld zu markieren, klicken Sie mit den folgenden Tasten-Maus-Kombinationen auf das jeweilige Feld:

  • Grünes Feld: ALT + LINKE Maustaste klicken
  • Gelbes Feld: ALT + STRG + LINKE Maustaste klicken
  • Rotes Feld: ALT + SHIFT + LINKE Maustaste klicken
  • Blaues Feld: ALT + RECHTE Maustaste klicken
  • Oranges Feld: ALT + STRG + RECHTE Maustaste klicken

Löschen

Wenn eine Markierung wieder entfernt werden soll, reicht es, denselben Befehl auf denselben Feldern erneut auszuführen – also das Feld nochmal anzuklicken oder den Pfeil nochmal einzugeben.

Für die Entfernung aller Markierungen in einer Partie gibt es den Shortcut ALT +STRG + Y.

Wie immer wünschen wir Ihnen viel Spaß beim Ausprobieren und beim Entdecken der vielen tollen Möglichkeiten von ChessBase 18!  

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ChessBase ist über Jahrzehnte zu dem geworden, was es jetzt mit der 18. Version ist. Das Programm verfügt über unzählige Optionen, die wir hier in kleinen Häppchen vorstellen – so können Sie sich Ihre Oberfläche angenehm für den täglichen Gebrauch gestalten und immer wieder neue Optionen kennen- und einsetzen lernen, um ChessBase 18 optimal und zeitsparend zu nutzen. 

Mehr Tipps und Hinweise finden Sie auf unseren Supportseiten und den FAQ-Seiten.

Alle Teile der Serie:

Einsteigertipps Teil 11: Multitasking mit mehreren Fenstern
Einsteigertipps Teil 10: Standardlayouts oder eigenes Layout?
Einsteigertipps Teil 9: „Taktische Analyse“
Einsteigertipps Teil 8: Zusammen, was zusammen gehört ...!
Einsteigertipps Teil 7: Datenbank richtig organisieren!
Einsteigertipps Teil 6: Schnellbefehlleisten und Variantenhierarchie 
Einsteigertipps Teil 5: Kommentierung
Einsteigertipps Teil 4: Figurinen und Farben
Einsteigertipps Teil 3: Varianten einfügen von Referenzen und Engine
Einsteigertipps Teil 2: Varianten erstellen und Engine zuschalten
Einsteigertipps Teil 1: Eigene Partien eingeben und speichern


Stefan Liebig, geboren 1974, ist Journalist und Mitinhaber einer Marketingagentur. Er lebt heute in Barterode bei Göttingen. Im Alter von fünf Jahren machten ihn seltsame Figuren im Regal der Nachbarn neugierig. Seitdem hat ihn das Schachspiel fest in seinen Bann gezogen. Höhenflüge in die NRW-Jugendliga mit seinem Heimatverein SV Bad Laasphe und einige Einsätze in der Zweitligamannschaft von Tempo Göttingen waren Highlights für den ehemaligen Jugendsüdwestfalenmeister.
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