Ding Liren greift ein
1978, zwei Jahre nach dem Tod Mao Zedongs, nahm China das erste Mal an einer Schacholympiade teil. Damals, in Buenos Aires, hatte China noch keinen Großmeister und nur zwei Spieler der chinesischen Mannschaft hatten überhaupt eine Elo-Zahl. So war der 20. Platz bei 63 teilnehmenden Mannschaften ein Erfolg.
36 Jahre später, bei der Schacholympiade 2014 in Tromsø in Norwegen, holte China im offenen Turnier zum ersten Mal in der Geschichte der Olympiade Gold. Doch bei der Schacholympiade 2016 in Baku, Aserbaidschan, konnten die Chinesen diesen Erfolg nicht wiederholen: sie wurden am Ende 13. Abei der Olympiade in 2018 gehören die Chinesen als Nummer drei der Setzliste wieder zu den Favoriten und tatsächlich hat die chinesische Mannschaft ihre Wettkämpfe in den ersten drei Runden auch alle gewonnen, wenn auch keinen einzigen davon mit 4-0. Ding Liren, Chinas Nummer eins und zur Zeit hinter Magnus Carlsen, Fabiano Caruana und Shakhriyar Mamedyarov die Nummer vier der Weltrangliste, griff allerdings erst in Runde drei beim Kampf China vs Peru ins Geschehen ein - mit einer schwungvoll gespielten Angriffspartie.
Mit dieser Partie setzt Ding Liren eine bemerkenswerte Serie fort: von seinen letzten 80 Partien mit klassischer Bedenkzeit hat er keine einzige verloren. Allerdings ist er damit noch 30 Partien von Sergey Tiviakovs Rekord von 110 Partien in Folge ohne Niederlage entfernt.
Weniger gut erging es Ding Lirens Landsmann Wei Yi, aktuell die Nummer eins der Juniorenweltrangliste. Wei Yi spielte mit Schwarz gegen Jorge Cori, früher selbst einer der stärksten Jugendlichen der Welt - 2009 wurde er Jugendweltmeister U14, 2011 Jugendweltmeister U16. Wei Yi spielte zu ehrgeizig und wurde ausgekontert.
Wei Yi | Foto: David Llada
Links