Zagreb, Runde 7: Carlsen setzt sich an die Spitze

von Johannes Fischer
03.07.2019 – Magnus Carlsen will gewinnen. Nach fünf Runden lag er beim Grand Chess Tour Turnier in Zagreb einen Punkt hinter Ian Nepomniachtchi zurück, doch in Runde 7 übernahm Carlsen mit einem energischen und etwas glücklichen Sieg gegen Nepomniachtchi die Tabellenführung. Mit 5 aus 7 liegt er jetzt einen halben Punkt vor Wesley So, der gegen Sergey Karjakin trotz kurzzeitiger Schachblindheit Remis spielte. Auch alle anderen Partien der siebten Runde endeten mit Remis. | Foto: Lennart Ootes / Grand Chess Tour

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Grand Chess Tour Zagreb, Runde 7

I. Nepomniachtchi 0-1 M. Carlsen

Im Duell der beiden Spitzenreiter hatte Magnus Carlsen das bessere Ende für sich. In einer sehr geschlossenen Stellung suchte er mit zwei Bauernopfern nach Chancen - und hatte mit dieser Strategie Erfolg: Nepomniachtchi verlor die Kontrolle über die Stellung und brach erstaunlich schnell zusammen.

 

Nach der Partie schien sich Carlsen selbst über diesen Sieg zu wundern und meinte: "Hätte ich länger über ...f5 nachgedacht, hätte ich den Zug wahrscheinlich nicht gespielt."

Nepomniachtchi wundert sich. | Foto: Lennart Ootes

Magnus Carlsen freut sich. | Foto: Lennart Ootes

Auch Henrik Carlsen, der Vater des Weltmeisters, wirkt zufrieden. | Foto: Lennart Ootes

F. Caruana ½-½ A. Giri

Die längste Partie der Runde spielten Fabiano Caruana und Anish Giri. Giri kam mit Schwarz gut aus der Eröffnung heraus und konnte sich sogar einen leichten Vorteil sichern. Aber mehr auch nicht. Caruana verteidigte sich hartnäckig und so endete die Partie nach 54 Zügen in einem Turmendspiel remis.

 

S. Mamedyarov ½-½ M. Vachier-Lagrave

Das kürzeste Remis der Runde spielten Shakhriyar Mamedyarov und Maxime Vachier-Lagrave. Erst verschwanden die Figuren in Windeseile vom Brett, dann folgte eine Zugwiederholung und nach 27. Zügen endete die Partie mit Remis.

 

H. Nakamura ½-½ L. Aronian

Auch die Partie zwischen Hikaru Nakamura endete unspektakulär Remis. Nach 31 Zügen stand ein Endspiel auf dem Brett, in dem beide Seiten einen Turm sowie f- und h-Bauern hatten.

 

V. Anand ½-½ Ding Liren

Bei Vishy Anand und Ding Liren endete die Partie nach 27 Zügen durch Zugwiederholung mit Remis. Zwar schien Anands weißfeldriger Läufer stärker zu sein als Ding Lirens Springer, aber wie Anand nach der Partie verriet, sah er keine Möglichkeit, in Vorteil zu kommen und stimmte deshalb der Zugwiederholung und dem Remis zu.

 

S. Karjakin ½-½ W. So

Ein schnelles Remis gab es auch zwischen Sergey Karjakin und Wesley So. Allerdings auch einen Moment gegenseitiger Schachblindheit.

 

Ergebnisse der 7. Runde

 

Stand nach der 7. Runde

 

Partien

 

Live-Kommentar der 7. Runde

Yasser Seirawan, Jovanka Houska und Alejandro Ramirez kommentieren live

Links


Johannes Fischer, Jahrgang 1963, ist FIDE-Meister und hat in Frankfurt am Main Literaturwissenschaft studiert. Er lebt und arbeitet in Nürnberg als Übersetzer, Redakteur und Autor. Er schreibt regelmäßig für KARL und veröffentlicht auf seinem eigenen Blog Schöner Schein "Notizen über Film, Literatur und Schach".

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