ChessBase 18 – Einsteigertipps Teil 14: Ressourcen sparen mit Remoteengines

von Stefan Liebig
18.05.2025 – Gerade wenn Sie unterwegs sind, ist es beim Analysieren gut, wenn Ihr Rechner nicht zu viel Strom verbraucht. Mit ChessBase 18 können Sie Ihren Akku schonen und immer verfügbare Top-Hardware per Remoteengine hinzuschalten. Damit kann die auf dem Rechner installierte Engine aus bleiben und die Rechenleistung findet auf einem Internetserver statt. Aber auch zu Hause hat es Vorteile: In der großen Auswahl finden sich sicher stärkere Engines als auf dem eigenen Rechner und das Gebläse bleibt leise. Lernen Sie in dieser Tutorialfolge, wie komfortabel und ressourcenschonend Sie mit Ihrer Wahlengine analysieren können.

Das Wissen, das Du jetzt brauchst!
Die neue Version 18 bietet völlig neue Möglichkeiten für Schachtraining und Analyse: Stilanalyse von Spielern, Suche nach strategischen Themen, Zugriff auf 6 Mrd. LiChess-Partien, Download von chess.com mit eingebauter API, Spielervorbereitung durch Abgleich mit LiChess-Partien, eingebaute Cloud-Engine u.v.m..

Was ist eine Remoteengine?

Gerade für Nutzer, die mit einem Notebook arbeiten, ist die Nutzung leistungsstarker Engines oft mit einem hohen Energieverbrauch, einem lauten Lüfter und Leistungseinbußen des Rechners verbunden. Da ist es doch – in jeder Hinsicht – viel praktischer, eine Engine aus dem Internet hinzuzuziehen und somit auf erstklassige externe Hardware zuzugreifen, die im Gegensatz zu Cloudengines auch immer verfügbar ist und zudem eine Menge Wahlmöglichkeiten bietet.

Informieren Sie sich am besten hier über die Remoteengineoption bei ChessBase und wie sie stets auf die Ressourcen der Rechenzentren-Hardware zugreifen können – hin und wieder müssen Sie lediglich zwei bis drei Minuten warten, bis die Wunschengine bereitsteht.

Genau das ermöglicht ChessBase 18. Über das Menü „Kiebitz hinzuholen“ können Sie auf die Internetrechenwunder zugreifen.

Zuschalten der Remoteengine

Am Ende der zweiten Folge dieses Tutorials haben wir gezeigt, wie Sie eine Engine zuschalten. In demselben Menü „Kiebitz hinzuholen“ steht neben Ihren auf dem Rechner installierten Engines auch „Remotengine“ zur Auswahl. Diese können Sie einfach anklicken oder zuvor auch noch als „Standardkiebitz“ einstellen, indem Sie auf der markierten Engine die rechte Maustaste klicken und in dem sich öffnenden Fenster unter dem Menüpunkt „Eigenschaften“ im Kästchen vor „Standardengine“ das Häkchen setzen.

Nach der getroffenen Auswahl klicken Sie auf „OK“ und es öffnet sich folgendes Fenster:

Auf dem obigen Screenshot sind drei Stellen markiert:

  • linke Hand: Klicken Sie auf „Engine“ sind Sie in der gezeigten Ansicht (ein Klick auf „Bills" eine Übersicht über Ihre bisherige Nutzung)
  • Hand oben: Hier können Sie die gewünschte Engine wählen, in der Auswahl darunter sehen Sie die Bezeichnung der angebotenen Engines, Ihre Geschwindigkeit, die von der Engine genutzten Rechnerkerne und die Kosten nach Stunden bzw. Minuten
    Für ChessBase-Premiumaccounts stehen Gratisengines zur Verfügung.
  • Hand unten: Hier entscheiden Sie, ob Sie die Engine stunden- oder minutengenau abrechnen wollen, Sie können die gewählte Engine auch automatisch starten lassen

Beispiel:

Im obigen Feld für Fritz 19 sehen Sie, dass für den Premium-Account kostenlos die „*Basic“-Engine bereitsteht, sie stellt eine Geschwindigkeit von 2,6 MN/s (Millionen Knoten pro Sekunde) bereit. Dass Sie kostenlos ist, erkennen Sie an den beiden „Free“-Eintragungen in den Spalten 4 und 5

Grün markiert ist „Jumbo“. Diese Engine hat etwa die 15-fache Geschwindigkeit (Vorsicht: Das heißt nicht, dass sie 15-mal so gut spielt, sondern dass sie 15-mal so schnell rechnet). Sie können diese „Rakete“ für 10,99 Dukaten in der Stunde oder 0,37 Dukaten in der Minute mieten. 

Ist Ihnen dies zu billig oder zu teuer, wählen Sie einfach eine andere Engine aus. Neuerdings steht hier übrigens auch die Lc0 zur Verfügung, eine Engine, die gegen Nakamura im Blitzen hoch gewonnen hat, obwohl sie dem menschlichen Topgegner einen Springer vorgegeben hat!

Nutzen der Enginewahl

Mit „Save as Default“ (links unten in gelb) speichern Sie Ihre Auswahl und mit „Start engine“ (unten Mitte) wechseln Sie zu Ihrem Analysefenster mit der gewählten Engine:

In Ihrer Taskleiste sehen Sie den weißen Bauern, wenn die Remoteengine aktiviert ist. Über diesen können Sie jederzeit in das Remoteenginefenster wechseln.

Profitipps (siehe Screenshot unten):

  • Wenn Sie weitere Ressourcen schonen möchten, deaktivieren Sie die Buddyengine, indem Sie das Hundesymbol per Klick von Grün auf Grau umstellen
  • Klicken Sie auf das Schloss, dann schließt es sich und Sie können auf dem Brett Züge ausführen, während die Engine weiter an der Stellung rechnet, in der Sie das Schloss geschlossen haben

Hier gibt es noch mehr Infos zum Thema.

Jetzt wünschen wir Ihnen und Ihrem Rechner viel Spaß beim ressourcenschonenden Rechnen.

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ChessBase ist über Jahrzehnte zu dem geworden, was es jetzt mit der 18. Version ist. Das Programm verfügt über unzählige Optionen, die wir hier in kleinen Häppchen vorstellen – so können Sie sich Ihre Oberfläche angenehm für den täglichen Gebrauch gestalten und immer wieder neue Optionen kennen- und einsetzen lernen, um ChessBase 18 optimal und zeitsparend zu nutzen. 

Mehr Tipps und Hinweise finden Sie auf unseren Supportseiten und den FAQ-Seiten.

Alle Teile der Serie:

Einsteigertipps Teil 13: Powerbooks und Powerbases
Einsteigertipps Teil 12: Pfeile und Markierungen
Einsteigertipps Teil 11: Multitasking mit mehreren Fenstern
Einsteigertipps Teil 10: Standardlayouts oder eigenes Layout?
Einsteigertipps Teil 9: „Taktische Analyse“
Einsteigertipps Teil 8: Zusammen, was zusammen gehört ...!
Einsteigertipps Teil 7: Datenbank richtig organisieren!
Einsteigertipps Teil 6: Schnellbefehlleisten und Variantenhierarchie 
Einsteigertipps Teil 5: Kommentierung
Einsteigertipps Teil 4: Figurinen und Farben
Einsteigertipps Teil 3: Varianten einfügen von Referenzen und Engine
Einsteigertipps Teil 2: Varianten erstellen und Engine zuschalten
Einsteigertipps Teil 1: Eigene Partien eingeben und speichern


Stefan Liebig, geboren 1974, ist Journalist und Mitinhaber einer Marketingagentur. Er lebt heute in Barterode bei Göttingen. Im Alter von fünf Jahren machten ihn seltsame Figuren im Regal der Nachbarn neugierig. Seitdem hat ihn das Schachspiel fest in seinen Bann gezogen. Höhenflüge in die NRW-Jugendliga mit seinem Heimatverein SV Bad Laasphe und einige Einsätze in der Zweitligamannschaft von Tempo Göttingen waren Highlights für den ehemaligen Jugendsüdwestfalenmeister.
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