29.09.2018 – Bei der Schacholympiade in Batumi ist Halbzeit, fünf von elf Runden sind gespielt, vier Mannschaften - Aserbaidschan, Tschechien, Polen und die Ukraine - führen mit 10 aus 10, Deutschland liegt mit 9 aus 10 gut im Rennen. Die bislang beste Elo-Performance (3285) hat Jacek Tomczak erzielt, Brett vier der polnischen Mannschaft. Dahinter folgt Daniel Fridman (Bild), Brett vier der deutschen Mannschaft. Er kommt auf eine beeindruckende Elo-Performance von 3266 Punkten. | Foto: Hartmut Metz, Archiv
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Vielseitig
In den vier Partien, die er bislang bei der Olympiade in Batumi gespielt hat, zeigte sich Fridman vielseitig. In Runde eins, beim Kampf gegen Syrien, zündete er ein taktisches Feuerwerk und ließ seine Dame im Mittelspiel und Endspiel Schwerarbeit leisten.
Auch in eine Runde zwei, beim Kampf gegen Myanmar, spielte Fridman energisch (16.e4!) und mit Blick für taktische Möglichkeiten (19.Lxd5!).
Seinen bislang schwersten Gegner hatte Fridman in Runde 4: den Ungarn Zoltan Almasi, der 2702 Elo-Punkte auf die Waage bringt. Mit feinen Läufermanövern gewann Fridman ein Endspiel mit Turm und Läufer gegen Turm und Springer.
Positionell stark und technisch versiert, spielte Fridman in Runde fünf beim Kampf Deutschland gegen Moldawien. Fridman setzte seinen Gegner Hamitevici schon bald nach der Eröffnung positionell unter Druck und verwandelte seinen Vorteil langsam aber sicher in einen ganzen Punkt. Ein Punkt, der den Kampf zugunsten Deutschlands entschied, denn die Partien an den anderen drei Brettern waren alle Remis ausgegangen.
Jacek Tomczak: Die beste Halbzeitperformance
Genau wie Fridman hat der Pole Jacek Tomczak 4 Punkte aus 4 Partien erzielt, aber er ist der Spieler mit der bislang besten Elo-Performance – 3285 Punkte – und der beste Spieler mit 100-prozentiger Ausbeute. Tomczak hatte etwas bessere Gegner als Fridman und kein Spieler in Batumi ist fünf Mal angetreten und hat fünf Mal gewonnen.
Jacek Tomczak in der Bundesliga | Foto: Georgios Souleidis, Archiv
Tomczak hatte auch großen Anteil an dem überraschenden Sieg der polnischen Mannschaft gegen Russland in Runde 4. Er spielte mit Weiß gegen Kramnik und konnte nach verpatzter Eröffnung am Ende sogar noch gewinnen. Ja, er konnte den Ex-Weltmeister sogar Matt setzen und befindet sich damit in der guten Gesellschaft von Deep Fritz, dem das bei seinem Wettkampf gegen Kramnik in Bonn 2006 auch gelang.
Auch in Runde fünf gelang Tomczak ein wichtiger Sieg: Er gewann eine komplizierte Partie gegen den Franzosen Christian Bauer und trug damit seinen Teil zum 3-1 Sieg der Polen gegen Frankreich bei.
Polen startete als Nummer elf der Setzliste ins Turnier und ihre gute Platzierung zur Halbzeit verdanken sie nicht nur ihrem Brett vier, Jacek Tomczak, sondern auch dem starken Ersatzmann Kamil Dragun. Er kam bislang vier Mal zum Einsatz und gewann alle vier Partien. Damit kommt er auf eine Elo-Performance von 3220 Punkten. Die „Bronzemedaille“ für die beste Elo-Performance zur Halbzeit geht allerdings an den Ukrainer Anton Korobov, der mit 4 aus 4 auf eine Performance von 3256 kommt.
Dafür gelang Dragun das Kunststück, beim Kampf Russland gegen Polen den als sehr sicher geltenden Dmitry Jakovenko mit Schwarz in einer unübersichtlichen taktischen Partie zu schlagen.
Was er sich bei seinen Zügen so gedacht hat, verriet Dragun nach der Partie in einem Interview mit Sagar Shah.
Bleibt Carlsen die Nummer eins?
Doch die größte Aufmerksamkeit der Schachwelt gilt nicht den besten Elo-Performances, sondern den Elo-Performances der Besten. Denn wenn Fabiano Caruana und Shakhriyar Mamedyarov weiter so gut und erfolgreich wie in den ersten fünf Runden der Olympiade spielen, dann könnte einer von ihnen Magnus Carlsen von Platz eins der Weltrangliste verdrängen – wobei die Chancen für Mamedyarov, nach der Olympiade die neue Nummer eins der Welt zu sein, allerdings gering sind.
In der aktuellen Fide-Weltrangliste liegt Carlsen mit 2839 Punkten auf Platz eins, 12 Punkte dahinter folgt Caruana mit 2827 Punkten. Auf Platz drei liegt Mamedyarov mit 2820 Punkten. Doch auf der Live-Rangliste ist Carlsens Vorsprung im Verlauf der Olympiade geschmolzen. Mit aktuell virtuellen 2829,9 Elo-Punkten liegt Caruana nur noch 9,1 Punkte hinter dem Weltmeister – ein knapper Vorsprung für Carlsen, den der WM-Herausforderer, der an Brett eins für die USA spielt, im Laufe der restlichen sechs Partien bei der Olympiade durchaus aufholen könnte.
Fabiano Caruana - auf dem Weg zur Nummer eins? | Foto: David Llada
Auch Mamedyarov hat in den ersten fünf Runden der Olympiade Elo-Punkte gewonnen. Er kommt in der Live-Rangliste auf 2822.3 Punkte.
Shakhriyar Mamedyarov | David Llada
Die beste Elo-Performance bei den Frauen
Im Frauenturnier gibt es zur Halbzeit einen alleinigen Spitzenreiter: die USA. Die US-Frauen haben bislang alle ihre fünf Kämpfe gewonnen und führen das Feld mit 10 von 10 möglichen Punkten vor sechs Mannschaften mit je 9 Punkten an.
Die beste Elo-Performance des US-Teams hat Irina Krush. Sie holte am zweiten Brett 4 Punkte aus 4 Partien und kommt so auf eine Performance von 3071 Punkten.
Irina Krush | Foto: David Llada
Aber auch Anna Zatonskih, Brett der USA, spielt bislang überaus erfolgreich. Sie kommt mit 4,5 aus 5 an Brett eins auf eine Performance von 2627.
Die zweitbeste Elo-Performance bei den Frauen ist das allerdings nicht. Die erzielte WIM Khanim Bhalajayeva aus Aserbaidschan. Mit einer Elo-Zahl von 2326 kommt sie mit 4 Punkten aus 4 Partien auf eine Performance von 3047. Auf Platz drei der "Performance-Rangliste" liegt die Inderin Tania Sachdev. Sie kommt mit 4 aus 4 auf eine Performance von 2953 Punkten.
Dieser Kurs hilft Ihnen, gute Stellungen mit taktischen Möglichkeiten zu bekommen, schärft Ihren taktischen Blick und verbessert Ihr taktisches Verständnis. Und die Beschäftigung mit Kombinationen, Studien und Taktikaufgaben zahlt sich immer aus!
Bei Platz eins der besten Elo-Performance der Schach-Ehepaare bei dieser Olympiade sind Sieger und Siegerin jedoch eindeutig: Daniel Fridman und Anna Zatonskih!
Johannes FischerJohannes Fischer, Jahrgang 1963, ist FIDE-Meister und hat in Frankfurt am Main Literaturwissenschaft studiert. Er lebt und arbeitet in Nürnberg als Übersetzer, Redakteur und Autor. Er schreibt regelmäßig für KARL und veröffentlicht auf seinem eigenen Blog Schöner Schein "Notizen über Film, Literatur und Schach".
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