ChessBase 18 – Einsteigertipps Teil 28: Effektives Trainingsmaterial erstellen (Teil 2)

von Stefan Liebig
24.08.2025 – Nutzen Sie ChessBase 18 für Trainingszwecke – durch die geschickte Nutzung der Datenbankfunktionen und des Trainingstools können Sie ganz schnell tolles Trainingsmaterial zusammenstellen. Sie müssen also nicht mehr Bücher wälzen, Diagramme kopieren oder Seiten einscannen. In dieser zweiten Folge zu diesem Thema lernen Sie, wie einfach Sie ihr Material lehrreich aufbereiten und in Aufgabenform bringen können. So sparen Sie viel Zeit, die Sie für Ihr eigenes Training oder das Ihrer Schüler nutzen können.

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Übungsaufgaben aus Datenbank erstellen

Im ersten Teil dieses Tutorialthemas haben wir gezeigt, wie man eine Trainingsdatenbank erstellen kann. Um nun zu zeigen, wie man aus so einer Datenbank Trainingsbeispiele generieren kann, haben wir einige Beispiele aus dem Taktikklassiker „Lehr-, Übungs- und Testbuch der Schachkombinationen“ von Carl Colditz ausgewählt, in der MegaDatenbank 2025 auswählt und in einer Datenbank zusammengestellt. Hinzu kommen einige neuere Beispiele von Oliver Reeh aus dem ChessBase Magazin sowie ein Bauernendspiel:

Vorab noch ein Hinweis:

Die genannten Beispiele greifen auf unterschiedliche Programmierweisen zurück: Die eine ist die hier ausführlich beschriebene ChessBase-Technik. Die andere wird vor allem für das ChessBase Magazin oder auch die ChessBase-Videokurse verwendet. Beide Techniken ermöglichen aber den Import in eigene Datenbanken oder auch das Eingliedern in Clouddatenbanken etc., worauf wir in der nächsten Tutorialfolge noch näher eingehen. Das Praktische daran ist, das beide Möglichkeiten kompatibel und miteinander kombinierbar sind.

Starten wir also jetzt mit dem eingangs gezeigten Bauernendspiel – es steht markiert ganz unten in der Liste, da wir die Beispiele nach Datum sortiert haben (Klick auf den Datumsreiter). Die Stellung ist in der Vorschau rechts bereits zu sehen. Wenn wir den Datenbankeintrag doppelklicken öffnet sich das Beispiel:

Wie wir sehen, ist zu dieser elementaren Endspielstellung bereits eine Trainingsfrage mit Lösungsmöglichkeiten eingeblendet und die rückwärts laufende Uhr zeigt die Restzeit, die zur Lösung zur Verfügung steht, an. 

Nachfolgend zeigen wir Ihnen, wie Sie eine solche oder ähnliche Aufgabe selbst erstellen können, dazu hier die Endspielstellung nochmal neu erstellt (Shortcut S):

Die beiden oberen Zeigefinger (von rechts nach links) zeigen, was Sie einstellen sollten:
- In der Hauptmenüleiste wählen Sie den Punkt Training
- Um die Funktionen nutzen zu können, muss der Haken bei „Training aktivieren“ gesetzt sein

Wenn Sie nun in der Grundstellung 1.Ke6 ziehen, sehen Sie auf dem Hauptbrett die neue Stellung und im Notationsbrett unter der Ausgangsstellung den ersten Zug. Wenn Sie jetzt noch alle möglichen Variantenzüge 1.Kc6, 1.Kc5 und 1.Ke5 eingeben, dann den Hauptzug 1.Ke6 und danach links oben auf „Trainingskommentar“ klicken, öffnet sich folgendes Fenster:

Folgendes können Sie nun einstellen (Sie müssen nicht alle Optionen nutzen):

- Ganz oben wählen Sie die Textsprache aus
- Mit Zugeingabe/Multiple Choice können Sie die Frageform auswählen
- Links können Sie Zusatztexte eingeben, wenn Sie falsche Antworten kommentieren oder wenn Sie Hilfestellungen geben möchten
- darunter können Sie die Lösungszeit für die Aufgabe einstellen
- rechts neben den Variantenzügen können Sie, indem Sie den jeweiligen Zug markieren, jeweils Kommentare und Punktzahlen zuordnen

Im zweiten Screenshot dieses Tutorials hatten wir als Beispiel eine Multiple-Choice-Auswahl gezeigt, bei der es darum ging, die Stellung nach Ke6 zu beurteilen. Wir klicken zur Demonstration einmal auf die richtige Lösung A:

und einmal auf die falsche Lösung B:

Dies ist ein Beispiel aus dem Colditz-Buch, das zeigt, wie man Lehrbeispiele aus Büchern aufbereiten kann:

Professionell sieht das im ChessBase Magazin dann so aus:

Profitipps:

  • Wenn Sie die Lösungen ein- oder ausblenden möchten, können Sie dies mit dem rechts über dem Diagramm-Symbol angezeigten Befehl „Trainingsfragen beim Nachspielen der Partie anzeigen“ oder mit dem schon beschriebenen und links oben befindlichen Befehl „Training aktivieren“ einstellen (letztere Option ist nur wählbar, wenn das Trainingsfragenmenü geschlossen wird).

  • Sie haben weitere Einstellungsmöglichkeiten im Menü Optionen (ALT+STRG+O):
    In dem Feld „Kommentare“ sollten Sie „Training“ aktivieren und dann können Sie beispielsweise die in der Notation eingeklinkten Diagramme drehen, d.h. wenn Sie den Punkt bei Schwarz setzen, dann erscheint das Diagramm gedreht in der Notation. Ggf. müssen Sie die Partie aber nochmal schließen und erneut öffnen, damit die Änderung aktiv wird.
  • Wenn Sie in der Clipdatenbank mit der rechten Maustaste auf Ihre Datenbank klicken, können Sie im Menü Eigenschaften wiederum „Training“ auswählen und rechts auf „Training“ klicken:

    Es öffnet sich folgendes Fenster:

    Wählen Sie hier „Zufallstraining“, dann wird bei Ihren Trainingssession beim Klick auf „nächste Partie“ immer per Zufall die nächste Aufgabe ausgewählt, ohne das Häkchen springt ChessBase 18 automatisch auf den nächsten Eintrag in der Datenbank. Je nach Umfang der Datenbank und Trainingsform kann beides seine Vorteile mit sich bringen.
    Mit dem Punkt „Rücksetzen“ können Sie die hinter „Erzielte Punkte“ angezeigte Statistik wieder auf 0 zurücksetzen.

Probieren Sie es aus, es braucht ein bisschen Übung. Wenn man aber Tritt gefasst hat, staunt man, wie schnell sich gute Trainingsunterlagen sammeln und aufbereiten lassen. Nehmen Sie sich Ihre Datenbanken vor und optimieren Sie sie mit ChessBase 18, der MegaDatabase, dem ChessBase Magazin oder anderen Quellen! Es gibt viele Wege zum erfolgreichen Training – mit ChessBase vermeiden Sie unnötigen Umwege ... In der nächsten Folge lernen Sie, wie Sie diese eigenen Trainingsmaterialien am einfachsten an die Schüler verteilen oder für unterwegs in Ihre Cloud stellen. 

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ChessBase ist über Jahrzehnte zu dem geworden, was es jetzt mit der 18. Version ist. Das Programm verfügt über unzählige Optionen, die wir hier in kleinen Häppchen vorstellen – so können Sie sich Ihre Oberfläche angenehm für den täglichen Gebrauch gestalten und immer wieder neue Optionen kennen- und einsetzen lernen, um ChessBase 18 optimal und zeitsparend zu nutzen. 

Mehr Tipps und Hinweise finden Sie auf unseren Supportseiten und den FAQ-Seiten.

Alle Teile der Serie:

Einsteigertipps Teil 27: Effektives Trainingsmaterial (Teil 1)
Einsteigertipps Teil 26: Nullzüge – Die Kunst, nichts zu tun
Einsteigertipps Teil 25: Alles Ansichtssache – der perfekte Durchblick!
Einsteigertipps Teil 24: Immer die neuesten Partien per Update
Einsteigertipps Teil 23: Mit Programm-Updates immer auf dem neuesten Stand
Einsteigertipps Teil 22: Maximaler Trainingseffekt mit dem Powertool „Nachspieltraining“ (Teil 2)
Einsteigertipps Teil 21: Maximaler Trainingseffekt mit dem Powertool „Nachspieltraining“ (Teil 1)
Einsteigertipps Teil 20: Zeichnen Sie Ihre besten Partien mit Medaillen aus!
Einsteigertipps Teil 19: Im Handumdrehen Musterpartien fürs Training finden
Einsteigertipps Teil 18: Was die Maus so alles kann
Einsteigertipps Teil 17: Ihr eigenes Brettdesign auswählen
Einsteigertipps Teil 16: Stellung aufbauen (Teil 2)
Einsteigertipps Teil 15: Stellungen aufbauen und analysieren
Einsteigertipps Teil 14: Ressourcen sparen mit Remoteengines
Einsteigertipps Teil 13: Powerbooks und Powerbases
Einsteigertipps Teil 12: Pfeile und Markierungen
Einsteigertipps Teil 11: Multitasking mit mehreren Fenstern
Einsteigertipps Teil 10: Standardlayouts oder eigenes Layout?
Einsteigertipps Teil 9: „Taktische Analyse“
Einsteigertipps Teil 8: Zusammen, was zusammen gehört ...!
Einsteigertipps Teil 7: Datenbank richtig organisieren!
Einsteigertipps Teil 6: Schnellbefehlleisten und Variantenhierarchie 
Einsteigertipps Teil 5: Kommentierung
Einsteigertipps Teil 4: Figurinen und Farben
Einsteigertipps Teil 3: Varianten einfügen von Referenzen und Engine
Einsteigertipps Teil 2: Varianten erstellen und Engine zuschalten
Einsteigertipps Teil 1: Eigene Partien eingeben und speichern


Stefan Liebig, geboren 1974, ist Journalist und Mitinhaber einer Marketingagentur. Er lebt heute in Barterode bei Göttingen. Im Alter von fünf Jahren machten ihn seltsame Figuren im Regal der Nachbarn neugierig. Seitdem hat ihn das Schachspiel fest in seinen Bann gezogen. Höhenflüge in die NRW-Jugendliga mit seinem Heimatverein SV Bad Laasphe und einige Einsätze in der Zweitligamannschaft von Tempo Göttingen waren Highlights für den ehemaligen Jugendsüdwestfalenmeister.